Erlangen: Nasse Füße durch Altstadt-Baustelle?

13.1.2015, 07:00 Uhr
Erlangen: Nasse Füße durch Altstadt-Baustelle?

© Klaus-Dieter Schreiter

Die Häuser von Bernd Nürmberger und Walter Böhmer in der Richard-Wagner-Straße 6 und 10 grenzen direkt an das Baustellengelände. Bereits als die Baugrube ausgehoben wurde, befürchteten die beiden Hauseigentümer, ihre alten Gebäude könnten absacken. Doch die ZBI Wohnen, die in der Goethestraße baut, stabilisierte die Fundamente.

Nun aber dringt Wasser in die alten Häuser, und das bereitet Nürmberger und Böhmer natürlich ebenso große Sorgen.

Weil er einen Rohrbruch in der Straße befürchtete, rief Böhmer am Samstag die Stadtwerke. Die aber gaben Entwarnung, darum wurde die Feuerwehr geholt. Die konnte aber auch nicht helfen. Böhmer stieg darum auf eine Leiter und schaute sich von seiner Loggia aus auf der Baustelle um. Er meint, die Planen, die seinen nach dem Abriss des Eckhauses frei gelegten Giebel schützen sollen, seien nicht sorgfältig befestigt und darum vom Wind teilweise aufgerissen. Deswegen laufe Regenwasser hinter die Folie, sickere in die Wand und durchfeuchte sie. Die Wände im Flur und im Abstellraum seines Hauses seien bereits nass.

Außerdem hat Böhmer festgestellt, dass bei den bereits im Rohbau fertigen Häusern im hinteren Teil der Baustelle das Regenwasser vom Dach auf einen Gang und gegen die Rückwand der Häuser an der Richard-Wagner-Straße läuft, weil die Fallrohre an den Regenrinnen fehlen. Offenbar habe sich das Nass einen Weg nach unten in den Keller gesucht, vermuten die Anlieger. Denn sowohl bei Nürmberger als auch bei Böhmer seien die ehemals trockenen Keller klitschnass.

Rohrbruch wegen Baustelle?

Dietmar Funk von der ZBI zeigte sich betroffen, als er auf den Wassereinfall angesprochen wurde. „Wir werden sofort einen Ortstermin machen, um für Abhilfe zu sorgen, falls wir der Verursacher sind“, verspricht er. Für einen eventuell entstandenen Schaden werde die ZBI aufkommen, sofern dieser durch die Baustelle verursacht worden sei.

Inzwischen aber haben seine Fachleute eine andere Ursache ausgemacht: „Es gilt als gesichert, dass der Wasserschaden in den Kellern Richard-Wagner-Straße 6/8/10 durch einen Rohrbruch im Haus Richard-Wagner-Straße 4, Erlangen resultiert“, informierte er per E-Mail.

Der Eigentümer dieses Hauses bestätigte auf Anfrage den Bruch eines Rohres für die Toilettenspülung. Der Schaden sei jedoch entstanden, weil sein Hinterhaus durch die Bauarbeiten auf der ZBI-Baustelle abgesackt sei, sagt er. Außerdem sei der Wasseraustritt nach dem Rohrbruch gering gewesen.

Das Wasser im gesamten Haus sei bereits seit Freitag abgestellt. Bernd Nürmberger befürchtet indes, die Häuser an der Richard-Wagner-Straße könnten dauerhaft geschädigt sein, weil das Fachwerk sich voll Wasser gesaugt haben könnte. Dann, so meint er, würde das Holz vergammeln und die Wände könnten irgendwann zusammenbrechen.

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