Erlangen: Schlossgartenkonzert für die ganze Familie

18.7.2016, 14:54 Uhr
Erlangen: Schlossgartenkonzert für die ganze Familie

© Giulia Iannicelli

Vor dem blühenden Hintergrund des Schlossgartens entführte Schauspieler Martin Heim die kleinen und großen Gäste auf eine Reise zu einem kleinen Dorf in Belgien.

„Die Abenteuer des Adolphe Sax“ haben in einem Ort begonnen, an dem die Kuh das Interessanteste war, berichtet der Enkel des großen Erfinders auf der Bühne vor der Orangerie. Als ältester von elf Kindern wuchs Sax „in einem Haus voller Musik auf“, zu einer Zeit, in der es den ganzen „technischen Schnickschnack“ noch nicht gegeben hatte.

In der Musikinstrumentenwerkstatt des Vaters entdeckte der junge Adolph seinen Erfindergeist und beschloss: „Ein neuer Klang muss her“. Warm, weich und vor allem laut sollte er sein. Er tüftelte an Form, Größe und Klang eines neuen Instruments, auf der Bühne begleitet von den für die damalige Zeit typischen Blasinstrumenten wie der Piccoloflöte, Klarinette, Querflöte und Oboe. Und irgendwann hielt er es in der Hand: Das Saxophon.

Ein Holzblasinstrument aus Blech. Ja genau. Da Sax im Mundstück seines Instruments das Holzplättchen der Klarinette einsetzte, zählt es zu den Holzbläsern. Und da er noch Blech übrig hatte, baute er noch weitere in verschiedenen Größen. So entstand nach und nach die ganze Saxophonfamilie. Vom Sopransaxophon, über das etwas größerer und tiefere Altsaxophon, das Tenorsaxophon, bis hin zum Barritonsaxophon. Insgesamt acht unterschiedliche Größen und damit auch acht verschiedene Klänge sind so entstanden.

„Das war eine Erfindung von der die Welt erfahren musste“, beschloss Adolphe Sax, packte sein Saxophon und zog nach Paris, „wo zu seiner Zeit das Leben spielte“. Nach einigen Startschwierigkeiten kam es dank eines Zeitungsberichts über das neue Instrument zu einem Durchbruch.

Das Instrument wurde nun in Serie hergestellt und Sax wurde als Direktor für Holzblasinstrumente an die Pariser Oper gerufen. Als er dann auch noch die Liebe seines Lebens traf, „schien es, als seien alle seine Wünsche in Erfüllung gegangen“.

Doch er hatte vergessen, Patent auf seine Erfindung anzumelden und so musste er vor Gericht für sein Recht kämpfen, was sein ganzes Vermögen verschlang.

Mit fast 90 Jahren starb Adolphe Sax schließlich alt, traurig und arm.

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