Erlangen: Tümpel soll sauberer Teich werden

19.6.2015, 11:54 Uhr
Erlangen: Tümpel soll sauberer Teich werden

© Archivfoto: Egbert Reinhold

Der Weiher, der am Ende dieser Aktion etwas verkleinert sein wird, soll als „attraktives Element in der Grünachse Röthelheimgraben“ erhalten bleiben, hieß es in der jüngsten Sitzung des Umwelt-, Verkehrs- und Planungsauschusses. Um die mäßige Wasserqualität des Weihers deutlich aufzupeppen, wird der naturnahe Lauf des Röthelheimgrabens weitgehend wieder hergestellt. Mit dem Rückbau einer alten Wehranlage, dem Abdichten des Untergrundes und weiteren Maßnahmen soll das Wasser bald wieder ungehindert fließen können.

Ganz von ungefähr kommen diese Sanierungs-Bestrebungen allerdings nicht. Denn die Europäische Wasserrahmenrichtlinie schreibt vor, möglichst bis 2015, spätestens aber bis 2027 alle Flüsse und Seen in einen „guten chemischen und ökologischen Zustand“ zu versetzen. Die Kommune steht also gewissermaßen in der Pflicht. Die angesetzten Kosten für den Erba-Weiher liegen derzeit bei 202 000 Euro, wobei man mit Geldern vom Freistaat rechnen darf.

Im Juni 2012 war die Weiher-Sanierung auch Thema im Umweltausschuss. Seinerzeit setzten Experten für die Entschlammung und den Rückbau rund 300 000 Euro an. Denn der durch Schwermetalle und Kohlenwasserstoffe verseuchte Schlick sollte abgetragen und aufbereitet oder eben auf einer Deponie entsorgt werden. Dafür wurden gleich ein paar Euro mehr angesetzt.

Jene Altlasten stammen noch aus einer Zeit, als das Weiherwasser zur Kühlung der Maschinen in der Baumwollspinnerei (Erba) genutzt wurde. Das 1862 gegründete Unternehmen war zeitweise Erlangens größter Arbeitgeber. Seit dem Abriss des Firmengeländes in den 1980er Jahren liegt der Weiher in einer öffentlichen Grünanlage. Das Gewässer entwickelte sich über die Jahre hinweg zu einem unschönen „Schlamm-Tümpel“. Zudem blieb der Röthelheimgraben oft wochenlang trocken. Dessen Wasser sollte eigentlich nahe dem Färberhof aufgestaut werden. Doch jene Wehranlage samt Weihersohle war undicht.

Nochmals fünf Jahre zuvor, also 2007, beschloss die damalige Bauausschussrunde, den Teich aufzulösen und den Röthelheimgraben in ein durchgängiges Gewässer zurückzubauen. Allein es fehlte das nötige Geld.

Die aktuellen Pläne wurden jetzt von den Ausschussmitgliedern einstimmig gutgeheißen. Ist erst einmal die öffentlich-rechtliche Genehmigung durch, kann bereits im Oktober 2015 mit den Arbeiten begonnen werden. Im Frühjahr 2016 soll das Ganze bereits fertig sein.

1 Kommentar