Erlanger Kneipenchor trifft sich regelmäßig im E-Werk

5.4.2018, 18:00 Uhr
Erlanger Kneipenchor trifft sich regelmäßig im E-Werk

© Wolfgang Sembritzki

Ein Bierchen trinken, dabei singen und das am besten in einer großen Gruppe: Was sich zunächst anhört, als würde eine Schar Trunkenbolde die Straßen der Stadt unsicher machen, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung dann doch als harmlose und vor allem wohlklingende Formation passionierter Hobbysänger. Gemäß dem Leitspruch "Wir an den Tresen dieser Stadt" tritt der Chor in schöner Regelmäßigkeit in den Bars und Tavernen Erlangens auf und stellt damit die musikalische Umrahmung für einen gemütlichen Kneipenabend. Alleinunterhalter wollen die Künstler dann aber doch nicht zwingend sein, denn: Mitmachen ist nicht nur erlaubt, sondern erwünscht.

Wer also einstimmen, seine Gesangskünste aber nicht gleich in der Öffentlichkeit zur Schau stellen möchte, ist daher herzlich zu den wöchentlichen Proben im E-Werk eingeladen. Die Atmosphäre ist dabei durchweg entspannt: "Wir holen uns ein Bier an der Bar, dann geht die Probe los", erklärt Vivian Bärthlein. Gemeinsam mit ihrer Freundin Maike Winter hat sie die Gesangsrunde im Mai 2016 ins Leben gerufen. Letztgenannte kannte das Konzept eines Kneipenchors bereits aus ihrer Zeit in Dresden – und sah Nachholbedarf in der Hugenottenstadt: "Als ich nach Erlangen kam, dachte ich mir, dass hier ein cooler, alternativer Chor fehlt. Dann habe ich nach Verstärkung gesucht und über eine Freundin Vivian kennengelernt. Gemeinsam haben wir den Chor dann aufgezogen."

Im wahrsten Sinne des Wortes sei es eine "Schnapsidee" gewesen, witzelt Winter über die Entstehung des Projekts, bei dessen Proben sich mittlerweile gut und gerne einmal 40 Leute zusammenfinden, um die Stimmbänder zu verschiedensten Songs glühen zu lassen: "Querbeet ist alles dabei, von ‚Von Wegen Lisbeth‘ bis hin zu Klassikern wie der Europahymne", so Bärthlein. Seit geraumer Zeit auch mit Klavierklängen. Das Piano wurde vom E-Werk aus den Mitteln des "Applaus"-Programmpreises angeschafft.

"Jeder kann vorbeikommen"

Im Vordergrund steht dabei immer die lockere Atmosphäre: "Jeder kann immer vorbeikommen, bei uns besteht kein Anwesenheitszwang. Nach den Proben kann man manchmal ganz gut bei zwei, drei Bier versumpfen. Natürlich machen wir auch richtige Gesangsübungen, aber vorrangig geht es einfach um den Spaß am Singen", skizziert Bärthlein den Ablauf der Treffen. Und genau das sieht man auch, wenn die man die Gesangskünster beim Üben beobachtet.

Man schwingt im Takt mit, bei kurzen Pausen wird am Glas genippt, um die Kehle für das nächste freudige Erheben der Stimme zu ölen. Es ist ein bunt gemischter Haufen, der sich aus Menschen unterschiedlichster Altersgruppen und Herkunft zu einem harmonischen und wohlklingenden Ganzen zusammensetzt. Und das natürlich ganz "locker." 

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