Erlanger Stadtwerke versperren Weg wegen Hundekot

13.4.2017, 10:00 Uhr
Erlanger Stadtwerke versperren Weg wegen Hundekot

© Klaus-Dieter Schreiter

"Sie kamen kaum dorthin, ohne in diese braunen, weichen Tretminen zu treten, und unsere Arbeiter, die dort mit der Motorsense das Gras mähen mussten, waren dann braun gesprenkelt". Drastisch schildert der Bereichsleiter Netze bei den Erlanger Stadtwerken, Walter Castor, während der Tennenloher Ortsbeiratssitzung die Situation auf dem Weg zu einem Trafohäuschen im Wiesengrund am Hutgraben.

Weil das so sei, habe man den Durchgang zwischen zwei Häusern hindurch, der Eigentum der Stadtwerke sei, eben mit einem Tor dicht gemacht. "Wir haben nur das gemacht, was jeder andere Grundstückseigentümer auch machen würde", meint Castor. Man sei damit auch der Verkehrssicherungspflicht nachgekommen, und die Mitarbeiter, die dort mit dem Hundekot zu kämpfen hätten, müsse man eben auch schützen.

Die Tennenloher Bürger aber sind nun sauer, hat man ihnen mit dem abgeschlossenen Tor doch einen Weg hinunter in das Grün am Hutgraben versperrt. Ihren Unmut haben einige bereits mit Sprüchen auf dem Metall kundgetan. Castor meint, die Leute seien nicht dort durch gegangen, um in die Natur zu gelangen, sondern um ihre Hunde dort laufen zu lassen. "Es wurde immer schlimmer mit der Verkotung".

Eine Nachbarin, so der Bereichsleiter, habe sich auch bereits über den Gestank beschwert. Damit sie und ein weiterer Anlieger des Weges nach hinten an ihre Grundstücken kommen können, habe man ihnen Schlüssel für das Stahltor überlassen, erklärte er.

Der Ortsbeiratsvorsitzende Rolf Schowalter meint, die Stadtwerke hätten den Ortsbeirat vorher ansprechen sollen, dann hätte man das Problem "in einer vernünftigen Weise regeln können".

Andere Bürger bestreiten vehement, dass die Hundehalter ihre Vierbeiner dorthin geführt hätten. "Da war nie Kot, die Schilderungen sind weit überzogen", sagte beispielsweise Dieter Wiesinger, der dort regelmäßig spazieren geht.

"Problem wird nur verlagert"

Der Ortsbeiratsvorsitzende aber konstatierte während der teilweise hitzigen Diskussion, dass es schon ein Problem mit den Hinterlassenschaften der Tennenloher Hunde gebe. Auch die Ausgleichsflächen am Hutgraben würden derart missbraucht, stellte er fest. Mit der Sperrung des Durchgangs aber würde man das Problem nur verlagern.

Darum will sich der Ortsbeirat in einer nächsten Sitzung intensiv mit diesem unappetitlichen Thema auseinandersetzen.

Die Stadt soll inzwischen aufgefordert werden, Hinweisschilder für die Tütenspender sichtbarer aufzustellen und Mülleimer dort zu platzieren. Außerdem, so schlägt es der Ortsbeirat vor, sollten alle Hundehalter angesprochen und für das Thema sensibilisiert werden.

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