Erlanger Stadtwerke werden immer grüner

5.8.2016, 06:00 Uhr
Erlanger Stadtwerke werden immer grüner

© Bernd Böhner

Die Erlanger Stadtwerke schließen das Geschäftsjahr 2015 mit einem leichten Minus gegenüber dem Vorjahr ab. Das Konzernergebnis liegt bei 4,6 Millionen Euro — 2014 waren es noch 4,9 Millionen Euro. Trotzdem sind ESTW-Vorstandschef Wolfgang Geus und sein Vorstandskollege Matthias Exner damit mehr als zufrieden.

Freuen darf sich auch der Kämmerer der Stadt Erlangen: Für Konzessionsabgabe, Gewerbesteuer und Grundsteuer überweisen die Erlanger Stadtwerke an die Stadt insgesamt 7,4 Millionen Euro (Vorjahr 7,3 Millionen). Insgesamt wird der städtische Haushalt durch die Stadtwerke um mehr als 14 Millionen Euro entlastet.

 2015 haben die Stadtwerke einen Betrag von 23,8 Millionen Euro investiert. Der Löwenanteil (3,5 Millionen Euro) entfiel auf den Ausbau des Glasfasernetzes in Erlangen. Dieses hat inzwischen eine Gesamtlänge von rund 600 Kilometer. Gut die Hälfte der Erlanger Haushalte — mehr als 27 000 — sind bereits an das Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen. Damit ist Erlangen in Sachen Glasfaserausbau Nummer Eins in Bayern.

 Ein anderer großer Ausgabenposten ist die Trinkwasserversorgung. So wurde 2015 nicht nur mit dem Bau eines neuen Hochbehälters im Meilwald begonnen (Gesamtkosten: rund 6 Millionen Euro), sondern auch mit dem Neubau des Hallenbades. Außerdem fiel der Startschuss für die Sanierung des Freibades West. Dafür stehen insgesamt rund 20 Millionen Euro zur Verfügung; 2015 wurden bereits 2,4 Millionen ausgegeben.

Seit September 2015 wird darüber hinaus das Wasserkraftwerk Werker runderneuert. Dabei werden die alten Turbinen durch drei neue ersetzt, die rund zehn Prozent mehr an regenerativen Strom erzeugen. Geplant ist in dem Gebäude auch ein Schulungs- und Demonstrationszentrum, in dem beispielsweise Schulklassen oder interessierte Bürger alles über regenerative Energien erfahren können.

Für den Erlanger Stadtverkehr wurden für insgesamt 2,2 Millionen Euro sieben neue Linienbusse angeschafft, die mit Klimaanlagen ausgestattet und besonders schadstoffarm unterwegs sind.

Noch nicht im Plus, aber auf einem guten Weg dorthin sind die Windkraftanlagen, die entweder den Stadtwerken ganz oder anteilsmäßig gehören — 13 sind es insgesamt. Diese erzeugten 2015 insgesamt 45,9 Millionen Kilowattstunden. Im Jahr zuvor waren es „nur“ 39,5 Millionen Kilowattstunden.

Die beiden ESTW-Vorstandschefs hoffen, innerhalb der kommenden ein bis zwei Jahre mit diesen Windkraftanlagen in die Gewinnzone zu fahren.

Insgesamt wuchs der Grünstromanteil bei den Stadtwerken deutlich an. „Über 83 Prozent des Stroms, der in Erlangen verbraucht wird, kommt aus erneuerbaren Energien. Im Vergleich dazu beträgt der deutsche Mittelwert nur 27,9 Prozent“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Erlanger Stadtwerke, Wolfgang Geus, nicht ohne Stolz. Nur noch drei Prozent stammen aus Atomstrom.

Im Geschäftsjahr 2015 waren bei den ESTW  durchschnittlich 585 Mitarbeiter zuzüglich 20 Azubis beschäftigt.

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