Grundschule Neunkirchen wächst

2.2.2015, 14:00 Uhr
Grundschule Neunkirchen wächst

© Hans von Draminski

Auf einer mit fünf Jahresausblicken und -rückblicken befrachteten Fachausschuss-Sitzung des Gemeinderats wurde unter anderem auch die Lage an der Grundschule analysiert. Dort steht, wie die geschäftsleitende Rathausbeamtin Gabriele Braun berichtete, die Zahl der Eingangsklassen auf der Kippe.

Maximal 28 Schüler pro Grundschulklasse sind nach den staatlichen Vorgaben erlaubt, jede Überschreitung führt zur Bildung einer neuen Klasse mit Umverteilung der Schüler in kleinere Lerngemeinschaften.

Im Fall Neunkirchen bedeutet dies: Bei 85 Neuanmeldungen zum neuen Schuljahr wären vier Eingangsklassen zu bilden, bei 84 und weniger bliebe es bei drei. Die Prognosen bewegen sich nahe der beiden Grenzwerte. Die Schulleitung rechnet mit vier Eingangsklassen; die Gemeinde sieht den Ausgang trotz Gastschulantrags für ein Neunkirchener Kind (auswärtiger Schulbesuch) ebenfalls als sehr eng an.

Endgültige Gewissheit wird erst die Schulanmeldung im April erbringen. Die wachsende Zahl an Erstklässlern in der Marktgemeinde ist laut Verwaltungsspitze auf Zuzüge von Familien (Neubürger) zurückzuführen. Bürgermeister Heinz Richter und die Gemeinderatsmitglieder wollen sich schon einmal Gedanken zumindest über einen Ausbau des Schulgebäudes machen.

Nachdem Bayern die offene Ganztagsschule einführen wird (410 Millionen Euro sind dafür im Entwurf des Staatshaushaltes 2015/16 vorgesehen) will auch Neunkirchen sein schon beachtliches Angebot an Kinder- und Jugendbetreuung ausbauen.

Für eine Ganztagesgruppe an der Grundschule (die Nutzung ist mit Ausnahme des Mittagessens kostenlos) fiele pro Haushaltjahr ein Gemeindeanteil von 6000 Euro plus Sachaufwand an. Die Diakonie möchte zudem ihr Hortangebot um 15 Plätze erweitern. Die Gemeinde hat einen Kostenanteil von knapp 26 000 Euro dafür errechnet. Auch eine Verzahnung beider Projekte wäre denkbar und wird geprüft.

Ohne jegliches Eigenbudget

Im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Kultur und Sport wurden noch weitere Aus- und Rückblicke gegeben. Dazu zählten unter anderem auch die Berichte der Seniorenbeauftragten, des Gemeindejugendpflegers und der Geschäftsführerin der Diakonie.

In Neunkirchen leben laut Landesamt für Statistik (Stand Ende 2013) über 1600 Mitbürger im Alter von mehr als 65 Jahren. Die Seniorenbeauftragte Gisela Norbach berichtete von einem erheblichen Wissensdurst älterer Mitbürger auf den Gebieten altersgerechtes Wohnen, Heimplatz-Angebot, Hilfen im Haushalt und bei Besorgungen und Krankenpflege.

Norbach hat ein Büro im „Haus der Generationen“, wo sie derzeit auch das Seniorencafé betreut, hört sich Sorgen an, ist örtlicher Ansprechpartner für ältere Einwohner und vermittelt ihnen Kontakte zu Fachleuten, Organisationen und Vereinen, die sich der Seniorenarbeit widmen.

In der Diskussion kristallisierte sich heraus, dass die Kommunalpolitiker vor allem verhindern wollen, dass sich die örtlichen Vereine in Ihrer Seniorenarbeit von einer ehrenamtlichen Gemeindebeauftragten mit Tatendrang auf den Schlips getreten fühlen. Gisela Norbach hat somit nicht einmal ein minimales Eigenbudget.

Demgegenüber sind Jugendpfleger Michael Mosch und die Geschäftsführerin der Diakonie für Kinder und Jugend e.V., Dietlinde Stiller, professionelle Mitarbeiter. Die Sprecherin der Diakonie — einer Einrichtung, die Krippen, Kindergarten, Hort sowie Betreuung an Schulen und während der Ferien betreibt — stellte ein Projekt zur offenen Kinderarbeit im Haus der Generationen (Von-Hirschberg-Straße) vor.

Hier können sich Acht- bis Zwölfjährige ohne Voranmeldung und Verpflichtung je nach Zeit und Lust mit Gleichaltrigen zu Plausch und Spielen treffen.

Inzwischen sind es etwa 20 Teilnehmer, und die etwas älteren betreuen die kleinsten Besucher aus freien Stücken mit.

Sozialpädagoge Michael Mosch, der Gemeindejugendpfleger, stellte einmal mehr in allen Facetten seine breite Palette an Arbeitsfeldern vor. Er hält auf Wunsch nicht nur Einzelgespräche für Jugendliche bei schulischen und familiären Problemen und bei Ausbildungsplatzsorgen ab, sondern er bietet auch ein breites Angebot an geselligen, kulturellen, fortbildenden und sportlichen Veranstaltungen an. Dabei sucht Mosch die enge Zusammenarbeit mit allen in der Jugendarbeit tätigen Vereinen und Organisationen.

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