Kalchreuth: Anerkannter Flüchtling wartet auf seine Familie

14.7.2016, 15:00 Uhr
Kalchreuth: Anerkannter Flüchtling wartet auf seine Familie

© Ernst Bayerlein

Er ist als Flüchtling anerkannt, spricht schon gut die deutsche Sprache, ist verheiratet, zusammen mit seiner Frau und die zwei kleinen Kinder war er aus Syrien in die Türkei geflohen. Der jahrelange Krieg und die Bomben waren nicht mehr auszuhalten, hinzu kam die Angst um das eigene Leben und das der Kinder, die zum Beispiel schon jahrelang keine Schule mehr besuchen.

In der Türkei hatte Ibrahim seine Familie zurückgelassen und die gefährliche und 1000 Euro teure Überfahrt in einem Schlauchboot mit 50 Personen nach Griechenland unternommen. Auf der sogenannten Balkan-Route, die es im Herbst des vorigen Jahres noch gab, lief Ibrahim die etwa 5000 Kilometer bis nach München.

Dann war er einige Monate in Heroldsberg und jetzt wohnt er in Röckenhof. Sein größter Wunsch ist dass seine Frau und die Kinder hoffentlich bald in der Türkei ein Ausreise-Visum nach Deutschland erhalten. Ibrahim war in Damaskus ein guter Sportler, insbesondere ein guter Basketballspieler, jetzt möchte er in Deutschland weiter studieren und Sportlehrer oder Trainer werden.

„Ich denke nicht zurück an Syrien“, sagt Ibrahim und geht davon aus dass viele syrische Flüchtlinge genauso denken. Er hat keine Probleme mit der Kultur in Europa, hier ist jeder frei und so sieht Ibrahim auch keine Probleme als Muslim.

Vor seinem persönlichen Bericht zeigte Ibrahim beeindruckende Bilder von dem schönen Land Syrien, von Damaskus, Aleppo, Homs und der alten Wüstenstadt Palmyra. Anschließend folgten aktuelle Bilder aus den gleichen, jetzt aber total zerstörten Städten.

Das Thema Flüchtlinge berührt auch Kalchreuth, so sind hier seit Februar 13 Männer, Frauen und Kinder aus Syrien untergebracht. Sie werden von einem Helferkreis mit über 30 Personen und einem Leitungsteam um Pfarrer Christoph Thiele, Vertretern des Kirchenvorstandes, des Gemeinderates und vom Männerkreis, betreut.

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