Musikalische Avantgarde im Kunstmuseum

14.12.2015, 15:00 Uhr
Musikalische Avantgarde im Kunstmuseum

© Foto: Harald Sippel

Rund 40 interessierte Musikfreunde hatten sich beim Auftaktkonzert des Erlanger Geigers und Neutöners Stefan Poetzsch eingefunden. Dem Trio mit dem weltläufigen Saxofonisten Frank Gratkowski gibt aber der Schlagzeuger den Namen: Lukas Ligeti, Sohn des berühmten österreichischen Komponisten György Ligeti. Der mit einem stark expressiven Spiel gesegnete Ligeti ist als komponierender Akteur und als spielender Komponist natürlich ein Bühnenerlebnis der besonderen Art – der Beifall fiel entsprechend enthusiastisch aus.

Akustische Fallen

Das Trio ließ sich auch von den akustischen Fallen des etwas halligen Ausstellungssaales nicht irritieren und baute den Echo-Effekt einfach in die Musik ein. Unterstützt wird das durch ein kontrapunktisches Spiel Ligetis, der auch vor verstörenden Momenten in seinem Spiel nicht zurückschreckt. Gratkowskis schräge Interventionen auf dem Tenorhorn und Poetzsch’ gewagte Läufe auf der Violine fordern dem Publikum viel Aufmerksamkeit ab.

Auch nach der Pause hält das Trio die Spannung hoch. Von Ligetis afrikanisch inspirierten Rhythmus-Fragmenten vorangetrieben gehen Gratkowski und Poetzsch noch einmal in die Vollen – eine Zugabe, langer Beifall, glückliche Erschöpfung bei den Akteuren und dem Publikum.

Poetzsch, der um den Abstraktionsgrad dieser Art der Musik weiß, verspricht bei den nächsten Konzerten etwas mehr „Gegenständlichkeit“. So gibt es beim zweiten „Echtzeiten“Konzert am 24. Januar erneut zeitgenössische Musik mit dem Quintett des amerikanischen Saxofonisten Benjamin Boone. Dieser wird begleitet vom amerikanischen Israeli Eyal Maoz an der Gitarre, dem Nürnberger Keyboarder und Drummer Johannes Billich und dem Erlanger Digital-Trommler Hermann Stengel. Unfd natürlich von Stefan Poetzsch, der auf seiner Violine auch elektronische Effekte nutzen wird – dem Vernehmen nach wird das alles etwas „gefälliger“.

Einen Zweiklang aus Violoncello und Violine bieten am 5. Februar das Duo Ha-Yang Kim aus New York und Paris und Stefan Poetzsch. Und den Abschluss der Konzertreihe am 4. März bildet der Auftritt eines Ensembles, bei dem wieder einmal der begeisternde Trompeter Markus Stockhausen zu hören sein wird.

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