Neu beim HC Erlangen: Florian von Gruchalla

Christoph Benesch

Erlangen

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27.8.2018, 16:45 Uhr
Kann springen wie ein Reh: Florian von Gruchalla.

© Harald Sippel Kann springen wie ein Reh: Florian von Gruchalla.

Der Sport des Vaters ist es nicht geworden für Florian von Gruchalla. Das lag aber gar nicht daran, dass er mit seiner Mutter einmal regelrecht aus der Eishalle floh, weil sein Vater, Profi der Krefeld Pinguine, ein Schlägerende auf die Nase bekam und blutend auf dem Eis lag. "Ich hatte mehr die Wahl zwischen Leichtathletik und Handball", sagt der 28 Jahre junge Linkshänder.

Weil er rennen kann wie der Wind und springen wie ein Reh wurde von Gruchalla im Sprint und Weitsprung Niederrhein-Jugendmeister in der Leichtathletik. Mit 13 musste er sich entscheiden, die Doppelbelastung wurde zu groß. Der Rat des Vaters: Als Leichtathlet muss man schon zu Olympischen Spielen fahren, um davon halbwegs leben zu können. Also entschied sich von Gruchalla für den Handball, wo er bald Juniorennationalspieler wurde und mit 17 Profieinsätze in der ersten Liga bestritt.

Bei der SG Flensburg-Handewitt lebte er bald den Handball-Traum von Champions League, Pokal-Final-Four und Vizemeisterschaft, "die Zeit", sagt er, "war einzigartig, ich habe enorm viel gelernt von den Mitspielern und dem Trainer". Doch um sich richtig entwickeln zu können, fehlten ihm die Spielanteile.

"Wenn du so jung bist, dann musst du einfach spielen – egal, ob in erster, zweiter oder dritter Liga." So bestritt von Gruchalla bis heute über 200 Bundesliga- und 140 Zweitligaspiele. Sieben mal durfte er in der Champions League auflaufen. In den letzten fünf Jahren spielte der Rechtsaußen beim VfL Gummersbach, vorbei der Glanz vom internationalen Handball und der Ligaspitze. "Ich glaube nicht, dass ich etwas falsch gemacht habe irgendwann", sagt er, "für meine Entwicklung waren die Schritte optimal."

So soll nun auch der nach Erlangen werden: Sich selbst, aber vor allem die Mannschaft weiterentwickeln, seine Erfahrung einbringen und im Team mit Johannes Sellin immer alles geben. "Ich sehe uns nicht direkt als Konkurrenten", sagt von Gruchalla, "wir werden uns unterstützen, egal wer gerade auf der Platte steht. Es geht um den Erfolg der Mannschaft."

Persönlich hat von Gruchalla erst kürzlich einen großen Erfolg gefeiert, mit dem abgeschlossenen Diplom in Sportmanagement nach nur drei Jahren. Nun soll der Bachelor in Business-Sportökonomie noch folgen – und mit dem HCE eine bessere Punktausbeute als vergangenes Jahr. "Dann", sagt Florian von Gruchalla, "bin ich glücklich." Auch darüber, dass er damals dem Rat des Vaters gefolgt ist.

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