Riesenparty zum Geburtstag: Der HC Erlangen feiert

Katharina Tontsch

Sportredakteurin in Erlangen

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27.11.2018, 12:00 Uhr
Fans auf der Tribüne: Freunde und Familie feuerten Jakob Hoffmanns an.

Fans auf der Tribüne: Freunde und Familie feuerten Jakob Hoffmanns an.

Es war nicht nur "J-A-K-O-B", es war "J-A-K-O-B-!" mit einem rosa-glitzer Ausrufezeichen. Sechs kleine Schilder hielten Freunde und Familie in die Höhe, sobald Jakob Hoffmanns in der Nähe war oder ein Tor erzielte. Andere Schilder hatten sie auch noch vorbereitet, natürlich in den blau-roten HCE-Farben. "Fehlpass!" zum Beispiel. Oder "JJ vor noch ein Tor".

Der einzige Fanclub war das nicht. Auch Thomas Halota hatte eine eigene Anhängerschaft, die regelrecht aufsprang, als er traf. Seine Freunde hielten nicht nur Schilder, sondern sogar einen übergroßen Halota-Kopf aus Pappkarton in die Höhe. Passend zum Geburtstag. Der Kapitän war am Samstag 27 Jahre alt geworden.

Johannes Bayer hatte keinen Fanclub. Doch das war ihm an diesem Samstag ziemlich egal. Der 23-Jährige war einfach froh, überhaupt wieder in der Halle dabei sein zu können. "Es macht mega Spaß. Ich habe es sehr vermisst." Das Spiel gegen Oftersheim/Schwetzingen war seine dritte Partie für die U23 — nach einem halben Jahr Zwangspause.

Seit Johannes Bayer zurück ist, ist auch der Erfolg zurück. Drei Siege gelangen dem HCE seither. "Es ist ganz gut gelaufen", meint der Rückraumspieler nach dem Sieg gegen die HG. Davor, als es eben nicht so gut lief, zusehen zu müssen, "tut weh", sagt Bayer, "nicht helfen zu können, zu sehen, dass man zu Hause verliert, auswärts läuft es auch nicht gut, die Mannschaft kommt immer mehr in einen Negativstrudel hinein".

Alles Gute zum Geburtstag: Das sind die Anhänger von Thomas Halota.

Alles Gute zum Geburtstag: Das sind die Anhänger von Thomas Halota.

Das ist jetzt vorbei. "Wir haben wieder ein gutes Gefühl in der Mannschaft", sagt Bayer, "wir wollen wieder fighten." Und das war auch zu sehen. Alleine Johannes Bayer lieferte sich gegen Oftersheim/Schwetzingen ein (Wort-) Gefecht nach dem anderen mit seinen Gegenspielern. Nach einer Zeitstrafe stürmte er mit hochrotem Kopf in den Geräteraum, Trainer Helmut Hofmann lief hinterher, kam aber schnell wieder heraus. "Ich musste mich beruhigen", sagt Bayer, "doch es musste nichts leiden". Den Tritt gegen den Mattenwagen sparte er sich, während seine Teamkollegen auf dem Feld wacker weiter kämpften.

"Es war schwierig, sie hatten gute Rückraumspieler, die uns Probleme gemacht haben", sagt Bayer. "Am Anfang hatten wir dagegen gar keine Mittel." Die Partie war zunächst ausgeglichen (7:7, 12.). Bei 9:10 lag der HCE erstmals zurück (18.). "Wir haben auf 5-1 umgestellt, das lief viel besser." Kurz vor der Pause traf Jakob Hoffmanns per Gegenstoß zur Drei-Tore-Führung (16:13, 29.), auch weil die Erlanger ihre Chancen nun wieder konsequenter nutzten. Mit 17:13 ging es in die Pause. Anschließend bauten die Hausherren den Vorsprung aus (23:18, 42., 26:19, 47.). Die Gäste hatten keine Chance mehr, wieder ran zu kommen.

Darüber freute sich auch Johannes Bayer, dessen Zukunft nun ausschließlich in der zweiten Mannschaft liegt. Sein Vertrag bei den Profis war im Sommer ausgelaufen. "Das hat Vor- und Nachteile. Man ist nicht mehr dabei", sagt Bayer, der deshalb natürlich "ein bisschen traurig" ist. "Doch ich kann mich nun auf mein Studium konzentrieren." Sportlich ist es dennoch ein Rückschlag, mit dem der Rückraumspieler aber ganz gut umgeht, wie Trainer Tobias Wannenmacher meint. Und natürlich ist der Coach froh, einen "gestandenen Abwehrspieler" fest für die U23 einplanen zu können.

Dort, das wurde am Samstagabend klar, kann man schließlich auch viel Spaß haben. Nach dem Heimsieg dröhnte Party-Musik durch die Hallengänge. Den Gemeinschaftsraum dekorierten die Halota-Fans kurzerhand um, ersetzten dort die Bundesliga-Bilder mit ihren selbstgebastelten Plakaten. Zur Belohnung gab es Spanferkel und eine lange Nacht.

HCE: Walzik; Haßferter; Hoffmanns 5, Bayer, Wunder 2, Bauer, Poser 4/1, Wagner 1, Walz, Schletterer 3, Hayn, Gorpishin 1, Halota 1, Müller 5, Wenzel 2, Kellner 8/4.

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