Supertalent: Erlanger tritt vor Dieter Bohlen auf

16.9.2015, 16:00 Uhr
"Bisher war er immer nett zu mir": Tim Brown-Selfie mit Dieter Bohlen.

© Foto: privat "Bisher war er immer nett zu mir": Tim Brown-Selfie mit Dieter Bohlen.

„Die Musik ist nur die Hälfte. Der Rest ist Ausstrahlung, Ausdauer und viel Leidenschaft.“ Und davon bringt der 49-Jährige eine Menge mit. Nachdem er die Highschool absolviert hatte, kam Brown als Soldat nach Deutschland. In Würzburg stationiert, lernte er eine Erlanger Studentin kennen, verliebte sich und beschloss, in Franken zu bleiben.

Seit er denken kann, spielt Brown Schlagzeug und sammelte als Drummer in verschiedenen Bands seine ersten Erfahrungen im Musikbusiness. Seit 25 Jahren verdient er sich als selbstständiger Musiker seinen Lebensunterhalt. Mit den Gruppen „Brainstorm“ und „Touch“ erlebte er große Erfolge, war in den regionalen Radiocharts vertreten und trat bei Wettbewerben an.

Aber seine Bühnenfreiheit fehlte dem Rocker und mit dem Wechsel in die Band „F.U.C.K.“ konnte er mit Bühnenshow, Kettensägen-Action, Feuerspucken und einem elektrischen Stuhl auf der Bühne seine ganze Hard-Rock-Heavy-Metal-Seele ausleben.

Mit der Geburt seiner heute 20-Jährigen Tochter Christina beschloss er, sich mehr auf seine eigenen Lieder zu konzentrieren, und eröffnete ein Musikstudio. Dort produziert er nicht nur seine Songs, sondern bietet jedem, ob Schülern, Musikschulen oder Bands, die Möglichkeit, eigene Stücke aufzunehmen. Auch die CD „Frankens Kneipenmusiker Vol. 1“ ist dort entstanden.

Pünktlich zur Bergkirchweih 2016 wird das Nachfolgealbum „Frankens Kneipenmusiker Vol. 2“ erscheinen. Zwölf Kneipenmusiker „haben die Chance, ihre eigenen Lieder zu präsentieren“, so Brown. Einzige Bedingung: Der Künstler „muss aus Franken und selbstständig sein“. „Strohalm“- Betreiber „Wulli“ Wullschläger, Florian Baessler und Atze Bauer sind unter anderem mit dabei, und auch der Stil ist bunt gemixt.

Mit seiner aktuellen Band „Monkey Puzzle“ hat sich der Künstler aber auf Rockmusik spezialisiert. Die vier Musiker arbeiten gerade auf ihr zweites Album hin.

„Die Musikbranche ist so vielfältig“, beschreibt Brown. „Ich habe schon überall gespielt“. Ob in Schulen, an Fasching, bei Kirchweihen, in Bars oder Kirchen, „es ist immer anders. Das ist mein Kick.“ Wenn der langhaarige Blondschopf nicht auf der Bühne oder in seinem Studio ist, steht er entweder für die Erlanger „White Sox“ auf dem Baseballplatz, veranstaltet Karaoke-Abende oder entwirft Airbrush-Tattoos — also unschädliche, schmerzfreie Hautbilder — , die etwa eine Woche halten.

„Einmal auf jeder Bühne stehen“ war schon immer das Ziel des Künstlers. Mit seiner Teilnahme bei der Show „Das Supertalent“ ist er nun zum ersten Mal auch im Fernsehen zu sehen. Die Sendung läuft ab dem 19. September auf RTL, die Vorrunden und die Recalls sind aber bereits gefilmt. Mit „Runway“von Bon Jovi, „To be with you“ von Mr. Big und mit „Don't Stop Believin“ von Journey sang sich Tim Brown bei seinem Auftritt beim fünften Recall in Bremen vor rund 4000 Zuschauern in die nächste Runde.

Bei der Live-Show in Köln werden dann Anfang November nicht mehr die Jurymitglieder, sondern die Fernsehzuschauer per Anruf entscheiden, ob sie den Künstler im Finale sehen wollen. „Es ist ein Abenteuer, dabei zu sein, und vor Dieter Bohlen zu spielen, ist schon cool“, findet Brown. Bisher war Dieter „immer nett zu mir“ und „hat mir immer ein Ja gegeben“, berichtet der Amerikaner. „Für ihn bin ich der Doppelgänger des Naked Cowboy.“ Der bekannte Straßenmusiker ist mit seinen rot-weiß-blauen Shorts und Cowboyhut eine bekannte Attraktion auf dem New York Times Square.

Für den Künstler ist Leidenschaft alles, was zählt, und er ist „sehr dankbar, das leben zu dürfen“. Egal, ob allein, mit Band oder jetzt im Fernsehen, das Einzige, was Tim Brown erreichen will, ist, „meine Tochter stolz zu machen“.

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