Wenn in Erlangen die Straße der Schiene weichen muss

21.2.2015, 06:00 Uhr
Wenn in Erlangen die Straße der Schiene weichen muss

© Berny Meyer

Die Bauarbeiten entlang der Staatsstraße 2244 zwischen Erlangen, Bubenreuth und Baiersdorf machen umfangreiche Erdarbeiten notwendig. Sowohl zur Bebauung östlich der Bahnlinie als auch westlich zur Bundesstraße hin muss der neue Gleiskörper zudem mit tiefen Betonfundamenten zur Stabilisierung sowie für einen späteren Lärmschutz versehen werden.

Ein – ziemlich teures – Kuriosum wird ein Verschwenk kurz vorm Bahnhof Bubenreuth werden, wo eine Fabrik auf der Ostseite sowie die nahe Bundesstraße an der Westseite einen viergleisigen Ausbau eigentlich verhindert hätte. Da die Bahn aber auf vier Gleisen besteht, die Fabrik aber nicht einfach abgerissen werden kann, hat man sich für die Verschwenk-Lösung entschieden. Konkret bedeutet das, dass die Gleise einen sanften Bogen nach Westen machen, weshalb auch die ex-Bundesstraße etwas nach Westen verlegt werden muss. Die Anfahrt des nahen Kreisverkehrs wird sich dadurch nicht verändern, lediglich die alte Straßenführung verändert sich.

Der Aufwand für die Ertüchtigung der Strecke zwischen dem Burgbergtunnel-Nord – hier wurde dieser Tage mit den Arbeiten begonnen – und dem Bahnhof Bubenreuth ist erheblich. Nicht nur das sogenannte Mausloch (die Unterführung nach Bubenreuth-Süd) musste verbreitert werden, auch der gesamte Bahndamm, der hier etliche Meter über dem Straßenniveau liegt, muss aufgeschüttet werden. Im Bereich des Bahnhofs Bubenreuth erhält die Unterführung der Straße nach Bubenreuth eine zweite Brücke sowie einen direkten Zugang zu einem Mittel-Bahnsteig für die dann innen liegenden S-Bahn-Gleise. Diese Arbeiten sollen bis August 2017 abgeschlossen sein, da der Regelbetrieb auf der Gesamtstrecke (also bis nach Bamberg und darüber hinaus) zum Winterfahrplan 2017 „stehen“ soll. Die Bauarbeiten Richtung Bamberg werden nach 2017 weitergeführt.

Arbeiten auf 16 km Länge

Somit ist derzeit der gesamte 16 Kilometer lange Baubereich Erlangen von Eltersdorf bis Baiersdorf in Arbeit. Fertig gestellt sind unter anderem die neuen Eisenbahnbrücken über Flurstraße, Weinstraße, Pestalozziring und die östliche Brücke über die Autobahn A3. 

Die westliche Brücke entsteht baugleich als etwa 75 Meter lange stählerne Stabbogenbrücke. Zuvor muss Mitte des Jahres die alte Brücke abgebrochen werden. Anfang 2016 wird die neue Brücke in ihre Endlage gleiten.

Abgeschlossen sind auch die Arbeiten an der Straßenbrücke der Tennenloher Straße sowie an der breiteren Brücke der Paul-Gossen-Straße mit Bushaltestreifen über die viergleisige Bahnstrecke. Hier wird Ende des Jahres mit der Inbetriebnahme neuer Gleisanlagen der Mittelbahnsteig für den neuen S-Bahn-Haltepunkt Paul-Gossen-Straße in Betrieb gehen. Dann haben Beschäftigte wie Anwohner kürzere Wege.

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