Wie familienfreundlich ist Erlangen heute?

5.11.2015, 11:54 Uhr
Wie familienfreundlich ist Erlangen heute?

© Archivfoto: Edgar Pfrogner

Gemüseraten, Kinderschminken, Luftballon-Modellieren. Bei den Workshops können sich Kinder und Eltern vielfältig betätigen. Und auch auf der Bühne ist von der Percussion-Aufführung bis hin zur Zaubershow Einiges geboten. Der Kinderkulturtag im E-Werk ist am Sonntag voll und ganz dem Erlanger Bündnis für Familien gewidmet. Nebenbei lässt sich zeigen, was in zehn Jahren alles erreicht wurde.

Auf eine Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hin ging es 2004 bundesweit los mit den Bündnisgründungen. Ziel war es, die Kommunen mit Hilfe von Netzwerkpartnerschaften kinder- und familienfreundlicher zu gestalten.

2005 ging das Bündnis für Familien in Erlangen an den Start — ein Jahr später als im Landkreis Erlangen-Höchstadt. Taufpaten bei der Auftaktveranstaltung in Erlangen waren die damalige Familienbundesministerin Renate Schmidt, Staatsministerin Christa Stewens und Siegfried Balleis als Oberbürgermeister der Stadt.

Gleich von Anfang an konnte eine Vielzahl von Bündnispartnern gewonnen werden — aus Industrie, Kammern, Verbänden, Kirchen ebenso wie die Universität. Etliche beteiligten sich aktiv, andere als Sponsoren. Und es kristallisierte sich schnell heraus, wo Familien am dringlichsten Bedarf an Unterstützung haben — vor allem bei der Ferienbetreuung.

So wurde das Ferienprogramm des Freizeitamtes um ganzwöchige Betreuungsangebote in den großen Ferien ergänzt und dies wurde auch auf die Oster-, Pfingst- und Herbstferien ausgeweitet. Seit 2006 wurde dies — teilweise durch das Bündnis subventioniert — immer weiter ausgebaut. Inzwischen haben Siemens und die Uni ihre Angebote für alle geöffnet, der Kinderschutzbund und das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sind ebenso dabei wie die Jugendfarm, das evangelische Schülernest, der CVJM und der Pfadfinderstamm Asgard.

Schnell wurden auch die Familienpaten ins Leben gerufen. Sie unterstützen Familien in belasteten Lebenssituationen.

Projekte zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind „Känguru“ und „Pinguin“. Bei „Känguru“ bekommen Erwerbstätige schnelle Hilfe über den Deutschen Hausfrauenbund, wenn ihr Kind plötzlich erkrankt. Bei „Pinguin“ können Mitarbeiter von Universität und Uniklinikum sowie von Areva Hilfe in Anspruch nehmen, wenn sie aus dienstlichen Gründen verhindert sind, sich selbst um ihre Kinder zu kümmern. Eine Übersicht über die bestehenden Angebote bietet der Familienatlas.

Und nach zehn Jahren wollen die Bündnispartner in einem Workshop beleuchten, was sich auf gesellschaftlicher Seite inzwischen verändert hat. Dann soll, so sagt Jugendamtsmitarbeiterin Monika Michali, seit kurzem Geschäftsführerin des Bündnisses für Familien und zugleich zuständig für die Koordination familienfreundliche Stadt, gefragt werden: „Was wollen wir weiterführen, was bedarf der Neujustierung?“.

Monika Michali, Bündnis-Geschäftsführerin ist unter Tel. (0 91 31) 86 16 86 erreichbar. Infos unter www.erlanger-familienbuendnis.de

Keine Kommentare