Wie soll Erlanger Theaterplatz aussehen?

30.4.2015, 12:00 Uhr
Wie soll Erlanger Theaterplatz aussehen?

© Foto: Egbert M. Reinhold

Zwei vorausgegangene Veranstaltungen zum Theaterplatz gaben den Anstoß für den Workshop, sagte Janik. Es gebe zwar wegen des Platzes „keine drängende Not und keinen dringenden Handlungsbedarf“. Weil der Theaterplatz aber „ein emotionales Thema“ sei, wollte die Stadt von den Anwohnern hören, wie sie sich den Theaterplatz wünschen. Oder wie es Baureferent Josef Weber nannte: „Ein Platz mit 100 Wünschen.“

Bevor sich die Anwohner aber an die vier vorbereiteten „Ideenwände“ begaben, musste erst einmal ein bisschen diskutiert werden. Ein Anwohner stellte die Veranstaltung in Frage („ich bin doch nicht zum Spielen gekommen“) und verließ dann den Redoutensaal, als Moderator Roland Wölfel von der Münchener Beratungsfirma cima darauf verwies, dass in dem Workshop alle Meinungen vorurteilsfrei und ergebnisoffen erfasst und später auf der Homepage der Stadt Erlangen veröffentlicht werden.

Vor den vier „Ideenwänden“ hatte die Stadt jeweils ein Modell des Theaterplatzes auf einen Tisch gestellt. Wer wollte, konnte mit den daneben liegenden Teilen aus Styropor den Platz so gestalten, wie er aussehen könnte. Am meisten wurden aber die Merkzettel genutzt, auf die von den Anwohnern eben jene Vielzahl von Meinungen notiert wurden, die für das „bisschen Ratlosigkeit“ beim Oberbürgermeister führten.

„Vor dem Theater soll es grün werden“, war da zu lesen. Aber auch „Keine Veränderung“. „Keine Tiefgarage“, „eine Tiefgarage“. Ein „Stadtgarten“ für alle“ oder ein „kulturelles Gebäude auf dem Platz“. „Ruhe, Bäume, Spielplatz“ stand geschrieben und „keine Gaststätte, es gibt sowieso schon genug“. Ein Vorschlag lautete, den Theaterplatz wie die Plätze in Italien zu gestalten. Flanieren und sich wohl fühlen auf einem „positiven Platz.“ Ein Vorschlag lautete auch, den Theaterplatz von einem Landschaftsplaner gestalten zu lassen.

Große Vergleiche

Oft war aber auch zu lesen und zu hören, dass der eigentliche Eingang im Theater über die Wasserturmstraße erfolge und „deshalb auch der Botanische Garten miteinbezogen werden sollte“. Andere wieder wollen den Platz so nennen, wie er schon einmal hieß „Geismarkt“. Der Gedanke dahinter: Theaterplatz sei ein zu großer Name für das rund drei Fußballfelder große Areal, auf dem im Süden die Autos parken und im Norden Kinder spielen und ein kleiner Brunnen plätschert.

Baureferent Weber hatte die Anwohner vor dem eigentlichen Workshop auf große Vergleiche eingestimmt: den Theaterplatz in Weimar oder den Platz vor dem Theater in Erfurt. „Dann müssten wir aber auch die besch... Theaterfassade anders gestalten. Und das kostet wieder viel Geld“, sagte ein Anwohner dazu. Ein anderer schlug vor, den Theatereingang in eine erweiterte Fußgängerzone zu integrieren.

Auch bei der Vorstellung der Ergebnisse an den vier „Ideenwänden“ musste Moderator Wölfel immer wieder darauf hinweisen, keine Kommentare zu den jeweiligen Vorschlägen abzugeben. „Die Stadt sammelt alles und wird die Ideen anschließend auswerten.“

Diese Auswertung wird aber „eine schwierige Aufgabe für die Stadt werden“, erklärte OB Janik. Er müsse das an diesem Abend im Redoutensaal erlebte „erst einmal sacken lassen“. Er garantiere aber, dass der Stadtrat nicht „über die Köpfe der Anwohner entscheiden wird“. Vermutlich wird es also noch weitere „Workshops“ geben, bis der Theaterplatz hübscher ist als in seinem jetzigen Zustand. In 15 Jahren könne das dann soweit sein.

1 Kommentar