Zonta Club Erlangen feiert sein 20-jähriges Bestehen

19.6.2016, 18:00 Uhr
Zonta Club Erlangen feiert sein 20-jähriges Bestehen

© Harald Sippel

Mit Weggefährtinnen und Gästen, untermalt mit musikalischen Beiträgen des Mädchenchors des Christian-Ernst-Gymnasiums, feierte der Erlanger Ableger des weltweiten Serviceclubs berufstätiger Frauen sein Jubiläum. Margit Zorn, die Präsidentin des Erlanger Clubs, dankte insbesondere allen „Unterstützern unserer Projekte“ und zitierte in diesem Zusammenhang Marion Gräfin Dönhoff, die selbst Zonta-Mitglied war, mit dem Satz: „Die Gesellschaft kann nicht besser sein als die Summe ihrer Mitglieder.“

Hierbei ist Erlangen offenbar recht weit gediehen, wie die Aufzählung aller Projekte, die Zonta Erlangen unterstützt, vermuten lässt. Die 20-Jahr-Feier nahm der Club nun zum Anlass, erstmals im Gedenken an die verstorbene Erlanger Ärztin — und Zonta-Mitglied — Brigitte Mugele einen nach ihr benannten Preis zu vergeben. Ihn erhielt die Initiatorin des Kinder-Sonderfonds der Bürgerstiftung Ute Hirschfelder für ihr Engagement zugunsten sozial benachteiligter Kinder in Erlangen.

Ute Hirschfelder trage mit unermüdlichem Engagement dazu bei, dass diese Kinder „auf dem Spielbrett des Lebens die Hindernisfelder überspringen und die Glücksfelder nutzen“ könnten, sagte Bürgermeisterin Elisabeth Preuß in ihrer Laudatio. In Erlangen lebe jedes zehnte Kind in Armut, der Erfolg in der Schule hänge viel zu sehr vom Elternhaus ab. Durch den Sonderfonds kämen „Schulausflug, Musikinstrument, Nachhilfe, Kleiderschrank, ein Wochenende auf dem Bauernhof oder auch nur ein schlichtes Pausenbrot“ bei den betroffenen Kindern an. Langfristig würden ihnen und ihren Familien Wege eröffnet.

In Verbindung mit dem Preis für Ute Hirschfelder übergab der Zonta-Club Erlangen dem Sonderfonds eine Spende von 6500 Euro.

Höhepunkt der Jubiläumsveranstaltung war jedoch zweifellos der Festvortrag der früheren Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die ebenso wie ihre Vorrednerinnen Zonta-Mitglied ist. Wer sich mit den Menschen- und Freiheitsrechten von Frauen befasse, komme derzeit nicht umhin, sich auch mit dem Islamischen Staat (IS) zu befassen, sagte die FDP-Politikerin und verwies darauf, dass der Dachverband der Zonta-Clubs im IS eine Kampfansage an die elementaren Rechte der Frau sehe.

Besorgniserregend sei aber auch, wenn beim Kampf gegen den Terror die Freiheitsrechte der Bürger zugunsten einer vermeintlichen Sicherheit zunehmend beschnitten würden. Ihr Fazit: „Gerade in Zeiten terroristischer Bedrohung muss von neuem der Sinn dafür geschärft werden, dass die rechtsstaatlichen Garantien ein Doppelziel verfolgen: den Schuldigen zu bestrafen und den Unschuldigen gegen ungerechtfertigte Maßnahmen der staatlichen Gewalt zu schützen.“

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