Zukunft der Tongrube Kalchreuth ist noch offen

12.5.2015, 16:53 Uhr
 Zukunft der Tongrube Kalchreuth ist noch offen

© Foto: Harald Hofmann

KALCHREUTH/HEROLDSBERG — Auf der sicheren Seite sind die Gemeinden damit noch nicht. Denn sowohl der Freistaat Bayern als auch die Schultheiß KG als Eigentümer und die Entsorgungsfirma Durmin als Käufer der Tongrube können bis zum 5. Juni einen Antrag auf Berufung einreichen. Eine Berufungsverhandlung würde vor dem Verwaltungsgerichtshof München stattfinden, sofern der Antrag eingereicht und angenommen würde.

Dann aber, so der Rechtsvertreter von Kalchreuth und Heroldsberg, Jochen Hofmann-Hoeppel im Pressegespräch, kämen auch die anderen Aspekte der Klage wieder zum Tragen, wasserwirtschaftliche und wasserrechtliche Fragen, die das Verwaltungsgericht außer Acht gelassen hatte.

Diplomgeologe Otto Heimbucher erläuterte diesen Aspekt näher. Bei dem in der Tongrube entstandenen Teich handelt es sich nach den Untersuchungen um „verdünntes Grundwasser“, nicht um Oberflächenwasser. Nur bei Trockenabbau des Tons wäre eine Verfüllung der Tongrube erlaubt.

Es gibt laut Heimbucher jedoch deutliche Hinweise dass das „Wasser weitere Verbindung zu Grundwasser führenden Schichten hat. Das hätte zur Folge, dass bei Ablagerung von Bauschutt Schadstoffe ins Grundwasser gelangen könnten. Damit wäre die Ablagerung auch wasserrechtlich relevant.

Wenn kein Antrag auf Berufung gestellt wird oder ein solcher abgelehnt wird, dann erlangt das Urteil des VG Ansbach am 5. Juni Rechtskraft. „Das Gericht hat uns mit der Urteilsverkündung aufgetragen, mit dem Eigentümer zu reden, um einen Kompromiss zu finden“, erläutert Heroldsbergs Bürgermeister Johannes Schalwig das weitere Prozedere. „Wir werden das Gespräch mit Andreas Gumbmann von der Firma Schultheiß suchen“, ergänzt sein Kalchreuther Amtskollege Herbert Saft. „Wir halten an unserer Planung fest, hier ein Natur- und Freizeitgebiet gestalten zu wollen“, fügt er hinzu.

„Wir müssen Schultheiß etwas anbieten“, räumte Schalwig ein, gestand aber, dass die Kommunen hierbei Grenzen hätten. Die 218 000 Quadratmeter Areal auf Heroldsberger Gemarkung könne die Gemeinde nicht einmal als Ackerland kaufen, gestand er.

Und sein Bürgermeisterkollege aus Kalchreuth nickte dazu. Einig waren sich die Beiden auch darin, dass sie ein Gespräch nur mit der Firma Schultheiß wollen, nicht jedoch mit der Firma Durmin. Denn der Entsorgungsfirma gehe es darum, zwei Millionen Kubikmeter Abfall hier los zu werden. Eine solche Lösung werde es nicht geben.

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