Bewohner fühlen sich wohl

9.8.2015, 06:00 Uhr
Bewohner fühlen sich wohl

"Viele Forchheimer haben sich beschwert, dass dieses schöne Gelände so dicht bebaut wurde“, sagt Christel Dyck. Für ihren Mann Peter war klar: „Das ist das letzte interessante Grundstück in Innenstadtnähe.“ Die Entscheidung dauerte nicht lange, als das Ehepaar von den konkreten Bauplänen erfuhr. Das Einfamilienhaus in Forchheim-Burk haben sie nach gut 25 Jahren gegen eine 100 Quadratmeter große Eigentumswohnung im ersten Stock eingetauscht.

Bereut haben beide den Schritt nie. „Den Rasen am Hang habe ich nur noch mit Schmerzen gemäht“, sagt der 75-Jährige. Nach einem Bandscheibenvorfall war auch für seine Frau die Gartenarbeit beschwerlich geworden. Ein paar Blumen auf dem Balkon lassen die Gartenleidenschaft erahnen. Dort genießt das Paar ruhige Stunden. Die nahe Autobahn höre man je nach Windrichtung nur leicht. „Viel lauter sind die Güterzüge.“

Die Suche nach der richtigen Immobilie in der Stadt war nicht einfach. „Es gab nur wenige Angebote und das meiste war dann auch schnell weg“, erinnert sich Jennifer Müller. „Die zentrale Lage und der moderne Bau waren ausschlaggebend für den Kauf“, sagt der 37-Jährige. Das Rad oder der Weg zu Fuß ersetzt jetzt oft das Auto.

Als vor zwei Jahren die ersten Häuser verkauft wurden, lagen die Kaufpreise zwischen 330 000 und 420 000 Euro. Das hat den Run auf die Immobilien nicht gemindert. Noch vor Baubeginn waren die meisten Einheiten verkauft.

War die Kritik am Wohngebiet also überzogen? „Wir haben nicht das Gefühl, dass wir mit den Nachbarn aufeinander sitzen“, sagt Jennifer Müller. „Heute wird nun mal anders als vor 30 Jahren gebaut. Wichtig ist doch, dass es den Bewohnern gefällt.“

Für das Ehepaar Dyck muss diese Diskussion keine Rolle spielen. Sie genießen einen freien Blick auf den Stadtpark und bis in die Sattlertorstraße. Das ist eher eine Ausnahme. Entlang der Merowingerstraße, wo die meisten Reihenhäuser stehen, bleibt den Bewohnern der Blick in den eigenen Garten.

Wohl fühlen sich alle. Das gilt auch für Familie Noppenberger. Nach dem Studium in Nürnberg zog es Marie-Theres und ihren Mann Johannes wieder zurück nach Forchheim. Seit acht Monaten ist auch Sohn Paul mit von der Partie. „Hier wohnen viele Familien mit Kindern. Da kommt man schnell ins Gespräch“, sagt die 26-Jährige. Für die weitere Familienplanung könnte die Drei-Zimmer-Wohnung knapp werden. „Aber bis dahin ist noch Zeit“, schmunzelt sie.

Spätestens dann werden die Noppenbergers ausziehen. Die Wohnungsnachfolger stehen schon fest. Gekauft haben die Wohnung nämlich Marie-Theres’ Eltern. Sie wollen dort ihren Lebensabend verbringen. Das werden sie dann gemeinsam mit ihren ehemaligen Nachbarn tun, die diesen Schritt vor gut eineinhalb Jahren gemacht haben — den Dycks.

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