Eggolsheim: Debatte über Dorferneuerung

24.3.2018, 19:53 Uhr
Eggolsheim: Debatte über Dorferneuerung

© Foto: Marquard Och

Der Dorfplatz am Feuerwehrhaus und SV-Sportheim soll aufgehübscht werden. Unter vier abgegebenen Angeboten bis 448 000 Euro war die Firma Leipold aus Heßdorf mit 363 000 Euro die Günstigste. Im Zusammenhang, dass die Firma derzeit den Geh- und Radweg nach Neuses ausbaut und im Anschluss in Bammersdorf tätig würde — was angesichts der bis 2019 begrenzten Fördermittel aus dem Programm EU-Programm "ELER" auch geboten ist, drängte Bürgermeister Claus Schwarzmann (Bürgerbund), sich der Vergabe nicht zu verweigern.

Im Haushalt stehen für die Realisierung der Pläne von Landschaftsarchitektin Sonja Pelz-Lindner über einen Spielplatz, die Begrünung des Geländes und der Parkflächen 120 000 Euro bereit. Hier machte es CSU-Rat Peter Eismann Bürgermeister Schwarzmann nicht einfach: "Wir werden wohl kaum goldene Pflastersteine verlegen wollen?".

Verkehrsprobleme vor Kita

Ob der "Hochpreisphase" stellte sich Schwarzmann die Verschiebung von Ausschreibungen in den Herbst vor: Mit dem Radweg-Lückenschluss im Walddreieck vor Bammersdorf sei mit einer neuerlichen Verkehrszählung nicht zu rechnen.

Einem KiTa-Neubau in Drügendorf gab Bürgermeister Schwarzmann den Anbau in St. Martin Eggolsheim den Vorzug, weil die Gemeinde dann eine geringere Belastung habe. Zwölf Krippenkinder seien im Drügendorfer Altbau im Rahmen einer "Notlösung" unterzubringen. Die Eggolsheim-Lösung hinsichtlich des Krippenbaus gefiel Erich Weis (OEB) nicht; in Drügendorf seien schon mit der engen Zufahrt zur alten Tagesstätte Verkehrsprobleme vorhersehbar. Mit Schwarzmanns Hinweis, auch bei den Dorferneuerungen in Drügendorf, Weigelshofen und Neuses werde außer Vorbereitungen des Untergrundes jeweils nichts passieren, kam das Gremium auf die Vergabe der Arbeiten in Bammersdorf zurück. Gegen die Stimmen von Peter Eismann und des CSU-Kollegen Arnulf Koy kam es zum Vergabebeschluss an die Firma Leipold-Bau.

Vom Büro Lackner & Roth stellte Architektin Claudia Roth die Planung der Außenanlagen des Dorftreffs "Faulenzer" vor; Ende April soll die Firma Straßen + Tiefbau Stadtsteinach nach langer Verzögerung der Baugenehmigung tätig werden. Zu lang erschien Peter Eismann die Pergola am Eggerbach: "Wir sind kein mediterraner Ort sondern ein fränkisches Dorf". Unsicherheiten tauchten hinsichtlich der in diesem Jahr geplanten Gehwegsanierung auf.

Muster werden ausgelegt

Auf Vorschlag des Bürgermeisters wird die Planerin zur Bauausschuss-Sitzung Muster des Pflasters vorlegen. Die Rechnung, bei der es um 156 000 Euro Vergabesumme geht, wird ebenfalls besprochen. Zum Bebauungsplan "Schottwiesen-Ost" legte Planer Leonhard Valier die eingearbeiteten Veränderungen vor. Es geht um bisher nicht berücksichtigte 7000 Quadratmeter Ausgleichsfläche. Mit 5000 Quadratmetern müsse der wesentliche Anteil der Ausgleichsfläche auf Gemarkungen außerhalb des gemischten Wohn- und Gewerbegebiets kartiert werden.

Außerdem geht es noch um Schallschutzmaßnahmen an der Bahnlinie und um Lärmschutzwände an der A 73. In seiner Planung hat Valier die Firsthöhen der Gebäude mit maximal zehn Meter vorgezeichnet und dabei die Nutzung der Flächen für Tankstelle und Vergnügungsstätten ausgeschlossen.

Aufgenommen wurde der Vorschlag von Bürgerbundrat Stefan Pfister, die Stichstraße zur Bahn hin mit einem Gehweg zu verbessern. Bürgermeister Claus Schwarzmann möchte den Ausgangspunkt der Gebäudehöhen auf 35 Zentimeter über Straßenniveau festgelegt haben. Mit den 19:1 (Peter Eismann) Änderungsbeschlüssen kommen der Bebauungs- und Flächennutzungsplan zur Auslegung.

Ein Gewerbetreibender wolle noch in diesem Jahr bauen, informierte Claus Schwarzmann. Weiter machte er die rechtsaufsichtliche Genehmigung des Landratsamts für den Haushalt 2018 bekannt. Festgestellt ist dabei, dass die drei Millionen Euro Kreditaufnahme für Investitionen nur bis zum Ende des Haushaltsjahres Gültigkeit haben. "Dann müssen wir halt nächstes Jahr wieder ins Landratsamt", seufzte der Gemeindechef. Einstimmig bestätigte der Rat den Kommandantenstellvertreter der Feuerwehr Bammersdorf, Dominik Maier.

Gegen Tankstelle

Zu dem im Bundesverkehrswegeplan enthaltenen Bau einer Tank- und Rastanlage auf einer Fläche von 15 Hektar, die bisher an der A 73 vorwiegend landwirtschaftlich genutzt worden sind, meinte Schwarzmann, dass man mit dem "Argument der "Flächenversiegelung" kaum noch durchkommen werde". Vizebürgermeister Georg Eismann (CSU) sagte deutlich, "da müssen wir nach unserer einstimmigen Ablehnung 2017 was unternehmen und uns rechtlichen Beistand holen".

Zur Aprilsitzung des Marktgemeinderat sei die Autobahndirektion Nordbayern eingeladen, hinzu gebeten werden solle auch der Geschäftsführer des Bauernverbands, Werner Nützel, der in der Sache die Vertretung der Landwirte übernommen habe. Sich der Rechtsvertretung der Bauern anzuschließen, sei für die Gemeinde vielleicht die beste Möglichkeit, deutete Bürgermeister Schwarzmann an.

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