Ballfieber klingt beim Quatt Fo im 22. Jahr nicht ab

17.7.2017, 12:00 Uhr
Ballfieber klingt beim Quatt Fo im 22. Jahr nicht ab

© Roland Huber

Vor einem stabilen Mehrpersonen-Zelt, auf den Komfort besteht vor allem der erfahrene Teil der Gruppe, setzt mit der Trikotausgabe vor dem ersten Anpfiff eine kleine Vorstellungsrunde ein. "Es ist immer wieder interessant, wie schnell aus lauter Fremden ein funktionierendes Team wird", sagt Andi später am Tag, der sich mit einer handvoll anderer Routiniers zum harten Kern von "Selleries Vollmond" zählen darf.

Zum zwölften Mal sind sie für den Spaß am Ballspiel und ein geselliges Wochenende aus Leutkirch im Westallgäu nach Forchheim gereist. Vor 25 Jahren traten die Schulfreunde erstmals unter dem Namen auf. Seit es für viele Recken auf die 40 zuging, wird die Mannschaft durch Bekanntschaften verschiedenster Herkunft verjüngt und aufgefüllt. Trotzdem harmoniert die Gruppe. Es geht nicht darum, jede mögliche Minute auf dem Feld zu verbringen.

Diese Erkenntnis führte die Selleries 2002 überhaupt erst zum Quatt Fo. "Den ersten Auftritt hatten wir in Memmelsdorf, aber da ging es uns zu verbissen zu", erklärt Andi. Der ehemalige Handballtorwart und seine Mitstreiter richteten – die Idee entsprang freilich auf der Sportinsel — nach dem angenehmen Vorbild in der Heimat sogar selbst 13 Jahre lang erfolgreich eine kleine Ausgabe des Turniers aus, bis die Helferschar ausdünnte.

In Forchheim halten sie ihr Team zusammen. Das freut besonders Matthias Engel. "Das ist ja irgendwie mein Baby", erklärt er. Die Idee zum Freizeitwettbewerb geht auf die Idee des Handballtrainers zurück. Nach der gelungenen Uraufführung 1995 fungierte der Pädagoge nicht nur als Koordinator, sondern machte aus dem Quatt Fo ein Oberstufen-Schulprojekt. Engels Engelchen trafen sich noch viele Jahre nach ihrem Abitur zum sportlichen Klassentreffen auf der Sportinsel. "Nun ist der neue Kurs mit Sportabiturienten an der Reihe", berichtet Engel zum Start, der freilich auch mit eingreift. Auch ohne spezifische Vorbereitung reicht es auf Anhieb für den Einzug unter die besten 16 Mannschaften des Auftakttages. Am Ende wird ihnen Platz 13 zu teil.

Ballfieber klingt beim Quatt Fo im 22. Jahr nicht ab

"Selleries Vollmond" erlebt kurz vor Turnierhalbzeit ebenfalls einen unverhofften Höhenflug. Im Hauptquartier werden euphorisch Rechnungen angestrengt. Der erste je erworbene Coup im Basketball, ein Erfolg im Fußball und die alte Stärke im Volleyball bieten die Aussicht, sich für die A-Staffel zu qualifizieren und das bis dato beste Abschneiden von Rang 20 einzustellen. Die Frage, in wie weit ein Kräftemessen mit den ambitioniertesten Gegnern am zweiten Turniertag erstrebenswert sei, mündet in einen kurzen Diskurs über moralische Pflichten und Sabotage. Die Spekulationen erübrigen sich von selbst durch eine ungewollte Niederlage beim Fußball. In der Gruppe B am zweiten Tag müssen sich die  Gemüse-Artisten mit einer Ausbeute von fünf Punkten begnügen. Rang 29 tut dem festen Entschluss, 2018 wiederzukommen, indes keinen Abbruch.

Bestätigt wird zum Finale der Ausgabe einmal mehr die Erkenntnis, dass Handball wohl die Schlüsselsportart unter den vier Disziplinen ist. Mit den Zirkulatoren aus Erlangen setzt sich das mit allerlei Handball-Kompetenz gespickte Team des mehrfachen Titelträgers durch.

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