Forchheim setzt voll auf Wachstumskurs

15.10.2015, 06:00 Uhr
Forchheim setzt voll auf Wachstumskurs

© André De Geare

Die Verwaltung hat einen mehrstufigen Plan vorgelegt, damit Forchheim möglichst schnell weiter wachsen kann. Zum einen geht es um die klassischen Baulücken, die geschlossen werden sollen. 2011 waren es 400 unbebaute Grundstücke, heute sind es 384. Man will erneut mit den Eigentümern ins Gespräch kommen.

Gleichzeitig soll das Baulandmodell, zu dessen Kritikern SPD-Stadtrat Uwe Kirschstein gehört, reformiert werden. Die Freiwilligkeit des Modells soll auf den Prüfstand, so Oberbürgermeister Franz Stumpf. Außerdem setzt die Verwaltung beim Gasgeben auf einen so genannten Fachplan „Wohnen“.

Forchheim setzt voll auf Wachstumskurs

© NN-Infografik//Stadt Forchheim

Das heißt, die Verwaltung will alle bekannten potenziellen Baugebiete, auch die umstrittenen, schnell auf den Weg bringen und zusätzlich neue ausweisen. Dazu gehört das Gebiet Schleifwegäcker in Kersbach, der Bereich nördlich Weingartssteig in Buckenhofen und in Burk das Gebiet „Beim Heiligen Graben“ und bei der „Schönen Marter“. Insgesamt stattliche 57,7 Hektar.

Weil andere Gemeinden in der Umgebung in den vergangenen 14 Jahren schneller gewachsen sind und der Quadratmeter Wohnfläche (Neubau) in der Innenstadt 3500 Euro kostet, wollen CSU, FDP und FBF "Vollgas" geben (O-Ton Sebastian Körber, FDP).

Vergleiche mit den Nachbarkommunen — genau das halten die Forchheimer Grünen für Unsinn.  „Wir haben Fläche verbraucht. Für Gewerbeansiedlungen“, erklärte Annette Prechtel. „Bei manchen der Gebiete, die von der Verwaltung vorgeschlagen werden, kommt mir das Grauen.“ Für die Grünen hat das Wachstum in Kersbach Vorrang. Dort könnten „auf den ökologisch weniger wertvollen Gebieten“ Point- und Stampfäcker 385 Wohneinheiten entstehen — vorausgesetzt das Lärmproblem (Bahn und Autobahn) werde gelöst. Rechnet man die geplanten Mietwohnungen auf dem Jahngelände dazu (zirka 600 Wohneinheiten), dann sei das bereits ein stattliches Wachstum.

Nur auf Kersbach zu setzen, und den Stadtteil „zu überhitzen“, brachte Manfred Hümmer (FW) auf die Palme. Das würde die Infrastruktur für einige Jahre vollkommen überfordern. Am Ende der Planungsausschussitzung stimmten die Forchheimer Grünen und SPD-Stadtrat Uwe Kirschstein gegen die Vorgehensweise der Verwaltung.

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