Gelände der Gärtnerei Merklein soll bebaut werden

27.9.2017, 10:30 Uhr
Gelände der Gärtnerei Merklein soll bebaut werden

© Foto: Roland Huber

"Spinat für Gründonnerstag bitte vorbestellen", "An Feldsalat für die Weihnachtstage rechtzeitig denken": Die handgeschriebenen Schildchen an der Eingangstür zur Gärtnerei Merklein gehören bald der Vergangenheit an.

Seit 1936 gibt es die Gärtnerei mit den zahlreichen Gewächshäusern und Salat- und Gemüse-Beeten in der Beethovenstraße unweit der Kreishandwerkerschaft , wo die Kunden frisch ab dem Acker Salat, Gemüse, Beetpflanzen und Geranien kaufen konnten, in den 70er Jahren kam der Verkaufsladen hinzu. Am Samstag waren die Merkleins regelmäßig auf dem Paradeplatz verteten, verkauften Gurken, alte Tomatensorten und Kräuter für die Fensterbank.

"Zum Jahresende sperren wir zu", bestätigt Inhaber Stefan Merklein auf Nachfrage der Nordbayerischen Nachrichten, "es rentiert sich nicht mehr". Viel Geld müsse er in Neuanschaffungen investieren, um die Gärtnerei fit für die Zukunft zu machen. Zu viel Geld, schließlich sei kein Nachfolger für die Gärtnerei da.

Das Grundstück der Gärtnerei ist ein Sahnestückchen in Forchheim-Ost: 3850 Quadratmeter groß, sollen hier ein Mehrfamilienhaus, ein Reihenhaus-Riegel mit einmal drei und einmal vier Häusern und ein Einzelhaus sowie die dafür erforderlichen Nebenanlagen mit Garagen und Carports entstehen.

Die Erschließung des Areals ist dabei sowohl aus Richtung Westen über die Beethovenstraße, als auch aus Richtung Osten über die Johann-Sebastian-Bach-Straße geplant. Weil die Durchfahrt durch die Beethovenstraße zu schmal ist, soll eine zusätzliche Anbindung über die Johann-Sebastian-Bach-Straße erfolgen.

Durch die Bank sind die Stadträte aller Parteien mehr als zufrieden mit der Planung. Einige Räte machten sich auch im Vorfeld der Bauausschuss-Sitzung beim Ortstermin ein Bild. Heike Schade (FGL) plädierte dafür, "den Grünfaktor zu berücksichtigen". Das konnte Bauordnungsamtsleiter Stefan Schelter bestätigen: "Es bleiben viele Grünflächen frei." Auch könne man sich ein Gründach bei den Garagen vorstellen, schob René Franz nach. Auch Holger Lehnard (CSU) fand den Plan "gefällig", nur sei es "schade", so der CSU-Stadtrat, "dass die Gärtnerei zumacht". Erwin Held (FW) geriet beim "wunderschönen grünen Grundstück" und der "gelungenen Planung" gar ins Schwärmen.

In der Tischvorlage der Stadträte liest sich das dann so: "Grundsätzlich wird das vorliegende (nicht abschließende) Bebauungskonzept seitens des Stadtbauamtes positiv bewertet. Die Bebauung realisiert eine städtebaulich verträgliche, gewünschte Nachverdichtung. Die Anordnung der baulichen Anlagen ist funktional, das Maß baulicher Nutzung angemessen, die geplanten Gebäude fügen sich ein", heißt es dort.

Zwei Änderungen schlug Stefan Schelter dann doch noch vor: Die Kniestockhöhe sollte sich der Dachneigung der umliegenden Wohnhäuser anpassen, außerdem sollten die offenen Dachterrassen im Süden der Reihenhäuser als Dachloggien ausgeführt werden.

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