Forchheim: Weltladen zieht in die Wiesentstraße

5.1.2018, 09:52 Uhr
Forchheim: Weltladen zieht in die Wiesentstraße

© Roland Huber

Wenn es um Umzug geht, stöhnen die meisten Menschen, weil der Wechsel immer auch mit unangenehmer Schufterei verbunden ist. Ganz anders Margit Wünsche. Die ehrenamtliche Helferin im Weltladen lacht richtig befreit auf, wenn man sie nach ihrem neuen Domizil fragt.

"Die Räumlichkeiten in der Wiesentstraße sind größer, heller und, was ganz wichtig ist, sie liegen auf einer Ebene!" Man hört das Ausrufezeichen richtig beim Telefonieren mit Frau Wünsche. Bisher hatten die Weltladen-Leute ihr Lager im zweiten Stock in der Sattlertorstraße und das war mit ständigem Treppensteigen verbunden. Jetzt werde die Räumerei vom Lager ins Regal viel angenehmer.

Der Forchheimer Weltladen gehört mit 13 anderen Filialen zum Verein "Solidarität in der einen Welt e.V.", der seinen Sitz in Regensburg hat. Vor zehn Jahren, im Juni 2007, eröffnete die rührige Gruppe, der 20 ehrenamtliche Mitarbeiter angehören, auf 50 Quadratmetern in der Sattlertorstraße im Haus der Kirchengemeinde St. Martin. Erzbischof Schick gab den Segen.

Zweiter Mieter im Haus ist die Caritas mit ihrer Asylberatungsstelle; die brachte viele Leute ins Haus, aber keine Kunden. Außerdem habe man in der Sattlertorstraße keine Laufkundschaft, wie sie jedes Geschäft braucht. In Rathausnähe flanierten höchstens die Touristen vorbei. Der Weltladen habe von der Stammkundschaft gelebt, "die uns und unser Sortiment sowieso schon kennen".

In der Wiesentstraße, in der schönen Umgebung zur Raumausstattung Griesbauer und zur Buchhandlung "s‘blaue Stäffala" sei man viel besser aufgehoben und habe ein attraktives Umfeld, meint die erfahrene Weltladen-Frau. Der neue Vermieter, das Ingenieurbüro Rattel, habe unbedingt einen sozialen Träger im Haus haben wollen und sich sehr darüber gefreut, dass auf den renovierten 80 Quadratmetern Laden und Lagerfläche der Weltladen einzieht.

Schmuck aus den Anden

"Die Räume sind so schön hell und geräumig, die Sonne scheint rein, es ist viel angenehmer als in der bisherigen Unterkunft", blickt Margit Wünsche zufrieden in die Zukunft eines Weltladens mit Kaffee-Ausschank und Sitzecke, in der man sich auch mal eine ruhige Minute gönnen kann. Forchheimer werden wissen, dass vorher ein Versicherungsbüro und ein Schreibwarenladen im Haus waren.

Nun eben der Weltladen mit Schmuck aus den Anden, mit Lederwaren aus Indien, mit Olivenöl und Seifen aus Palästina und mit dem kostbaren Argan-Öl aus Marokko. Zu den Lebensmitteln zählen Gewürze, Schokolade, Kaffee aus fairem Anbau und Tee.

Margit Wünsche, eine der "14 Forchheimer Nothelferinnen", wie sie ihr festes Weltladen-Team insgeheim nennt, freut sich auf viele gute Taten – "Und vergessen sie bloß nicht, auf den Sonderverkauf ab 9. Januar im alten Laden zu erinnern", lacht sie fröhlich.

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