Kneipenfetzt: Karten nur noch an der Abendkasse

20.3.2015, 08:00 Uhr
Kneipenfetzt: Karten nur noch an der Abendkasse

(Ulli Raab trägt eine orangene Jacke mit der Aufschrift „Kneipenfetzt“ auf der Rückseite) Schöne Jacke, Herr Raab. Tragen Sie die auch in der Schule?

Ulli Raab: Nein, ich trenne ganz strikt das Berufliche vom Privaten. Aber in meiner Freizeit trage ich die Jacke schon sehr häufig. Ich will ja angesprochen werden auf unser „Kneipenfetzt“.

Wenn Sie angesprochen werden: Können die Menschen mit dem Begriff „Kneipenfetzt“ schon etwas anfangen?

Ulli Raab: Ja, der Name hat sich ganz gut etabliert.

Dabei gehen Sie erst in Ihre zweite Auflage . . .

Ulli Raab: . . . wir sind aber deutlich entspannter als beim ersten Mal.

Warum?

Ulli Raab: Weil wir im vergangenen Jahr um diese Zeit schon etwas Bauchschmerzen hatten. Da gingen die Karten nur sehr zäh weg und wir wussten, wenn sich daran nichts ändert, werden wir einen finanziellen Verlust haben. Ganz abgesehen von unserem großen Engagement.

Aber es kam anders?

Ulli Raab: Ja, buchstäblich in den letzten Stunden vor Beginn des „Kneipenfetzt“. An der Abendkasse hatten wir dann alle Karten verkauft und konnten befreit durchatmen. In diesem Jahr läuft der Kartenverkauf dagegen ganz ausgezeichnet. Wir erwarten rund 2000 Besucher.

War Ihnen trotz der Aufregung beim Debüt klar, in die zweite Runde gehen zu wollen?

Ulli Raab: Auf jeden Fall. Aber uns war klar, dass wir etwas ändern sollten. Da wir bereits um 20.30 Uhr ausverkauft waren, wollten wir zusätzliche Kneipen dazu gewinnen. Das ist uns auch gelungen. Ebenso gibt es dieses Jahr noch drei Kneipen, wo die Bands bis 2 Uhr spielen dürfen. Für mich war klar, das „Kneipenfetzt“ weiterzuführen. Das Umfeld gibt es einfach her. Wir haben im Raum Forchheim sehr viele gute Bands und die Wirte in der Stadt ziehen auch prima mit.

Weil die Kneipen bestimmt ordentlich mitverdienen.

Ulli Raab: Nicht zwingend am Abend des Festivals. Zu mir kamen im Nachhinein einige Wirte und meinten, vom Umsatz her hat sich das Mitmachen nicht gelohnt. Ein Vierteljahr später meinten sie, dass es sich doch gelohnt hat, weil plötzlich Gäste regelmäßig kamen, die beim „Kneipenfetzt“ zum ersten Mal in der Kneipe waren.

Ist das „Kneipenfetzt“ auch für Sie lukrativ?

Ulli Raab: Das Team bereichert sich nicht. Falls wir Gewinn erzielen, bekommen das Junge Theater und Megafon e. V. das Geld zu gleichen Teilen.

Wer entscheidet, wo welche Band spielt?

Ulli Raab: In der Regel teilen wir das ein, weil wir ja selbst ganz gut wissen, welche Musik zu welcher Lokalität passt. Manche Wirte haben schon Wünsche und falls für uns nichts dagegen spricht, erfüllen wir sie gerne. Anderen ist es wiederum völlig egal, wer bei ihnen spielt. Hauptsache es ist gute Musik.

Haben die Bands Favoriten?

Ulli Raab: Für sie ist es das Wichtigste, überhaupt mit dabei zu sein. Dafür verzichten einige auch auf die Höhe ihrer übliche Gage.

Bekommen Sie viele Anfragen von Musikern?

Ulli Raab: Eine genaue Zahl kann ich nicht nennen, aber es sind deutlich mehr als wir einladen können. Manche müssen wir vertrösten, weil wir auf eine ausgewogene musikalische Mischung achten. Aber auch für Musiker, die leider nicht auftreten können, lohnt sich das Kommen als Zuschauer. So können sie auch mal mitfeiern und Kontakt zu den Kollegen aufnehmen.

Kommen wir zum Abend an sich. Wie bekommen die Besucher ihre Bändchen?

Ulli Raab: Genauso wie im vergangenen Jahr. Die Eintrittskarten werden gegen Einlassbändchen getauscht, entweder ab 12 Uhr an der zentralen Tages- und Abendkasse auf dem Rathausplatz oder ab 19 Uhr im Jungen Theater, im Paletti oder auf dem Paradeplatz. Aus Gründen des Jugendschutzes können die Bändchen nur persönlich abgeholt werden.

Sehen Sie sich auch Bands an?

Ulli Raab: Ich bin zwar Ansprechpartner vor Ort, aber ich möchte auf jeden Fall jede Kneipe einmal besucht haben. Meine Frau meinte, das klappt sowieso nicht (lacht).

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