Löcher fehlen: Neue Ausschreibung in Pautzfeld

7.5.2015, 10:00 Uhr
Löcher fehlen: Neue Ausschreibung in Pautzfeld

© Foto: Martin Regner

Die Kanalerneuerung durch die Gemeinde steht am Anfang der Bauarbeiten. Erst danach kann der Landkreis die Ortsdurchfahrt neu asphaltieren, bevor zum Schluss wieder die Gemeinde Gehwege und Grünflächen am Straßenrand anlegt. Wie der geschäftsführende Beamte Hermann Seebauer mitteilte, verfügt die Verwaltung nicht über einen speziellen Lochstempel für Submissionen. Damit, so der Ingenieur Jürgen Kittner, könne das Konvolut der Ausschreibungsunterlagen mit einem durch alle Seiten hindurch gehenden Loch- oder Prägemuster versehen werden, um Manipulationen wie etwa den späteren Austausch von Seiten auszuschließen.

An diesem Punkt habe ein bei der Ausschreibung unterlegenes Unternehmen eingehakt und das Verfahren bei der Regierung von Oberfranken angefochten, erklärte Bürgermeister Torsten Gunselmann. Das ganze Verfahren wurde wegen des Formfehlers für nichtig erklärt.

„Noch keinen gestört“

„Ich bin seit 1978 bei der Gemeinde und so etwas hat bis jetzt noch niemanden gestört“, meinte Seebauer. Nun werde ein entsprechendes Stempelgerät angeschafft und die Ausschreibung wiederholt. Die Auftragsvergabe, die für die aktuelle Gemeinderatssitzung vorgesehen war, verschiebt sich daher auf voraussichtlich Anfang Juni.

Für die Arbeiten an besser erhaltenen Kanalabschnitten, die von der Innenseite her repariert werden können, lief das Vergabeverfahren ohne Probleme: Zwei Spezialfirmen hatten Angebote eingereicht, der Auftrag wurde für rund 76 600 Euro an den günstigeren der beiden erteilt. Laut Gunselmann soll in den Kanälen mit Robotern gearbeitet werden.

Der Startschuss für die Sanierung des Pautzfelder Dorfhauses fiel mit großer Mehrheit: Der Gemeinderat beschloss, einen Antrag auf finanzielle Förderung in Höhe von 200 000 Euro beim Amt für ländliche Entwicklung (ALE) zu stellen und den Architekten Jürgen Schönfelder damit zu beauftragen, anschließend einen Bauantrag einzureichen. Für die Sanierung des Dorfhauses liegt eine Kostenschätzung vom Architekten über knapp 600 000 Euro vor. Da Bürgermeister Gunselmann mündliche Zusagen über weitere finanzielle Hilfen von der Oberfrankenstiftung und der Bayerischen Landesstiftung erhalten hat (wir berichteten) und auch die Pautzfelder Dorfgemeinschaft sich mit Eigenleistungen beteiligen will, rechnet er mit einem Eigenanteil für die Gemeinde von nur noch 75 000 Euro.

Dem 2. Bürgermeister Sebastian Schwarzmann (WG Trailsdorf) genügten mündliche Zusagen nicht, denn „die sind schon öfter ins Wasser gefallen“. Das Gremium schloss sich am Ende aber der Meinung von Gunselmanns an, der „nicht noch weitere Zeit verstreichen lassen“ wollte. Schließlich sei die Fördermittelsituation im laufenden Jahr günstig und ob das Geld bei einer Beantragung erst im nächsten Jahr noch in gleicher Höhe zur Verfügung stehe, sei fraglich.

Für die Beleuchtung der Ortsdurchfahrt bestellte der Rat 17 modern gestaltete LED-Straßenlaternen mit einer Masthöhe von acht Metern. Für den Bereich rund um den Weiher zwischen Dorfhaus und Kirche entschied sich das Gremium für sechs zusätzliche Exemplare eines abweichenden Modells, das laut Torsten Gunselmann besser zum historischen Charakter des Ensembles dort passt: „Die Laternen dort werden ungefähr so aussehen wie die am Hallerndorfer Rathaus.“

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