Lösung für Umzug der SpVgg Jahn Forchheim fehlt noch

31.3.2017, 14:28 Uhr
Lösung für Umzug der SpVgg Jahn Forchheim fehlt noch

© Roland Huber

Wie geht es weiter?, wollte unter anderem Albert Dorn (SPD) in der jüngsten Stadtratssitzung von Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) wissen. Der Ball liege jetzt bei der Stadt, hatte Ulrich Schürr (JB) in seiner Haushaltsrede angemerkt. So klar scheint das nicht zu sein.

"Die Stadt war bei der Vertragsunterzeichnung zwischen Jahn und Investor nicht dabei", erklärte der OB. Die Stadt sei ja auch kein Vertragspartner. Gerhard Meixner (FGL) sieht das allerdings kritisch, schließlich sei es enorm wichtig, dass in diesem Vertrag alle Klauseln enthalten sind, die der Stadt vorher empfohlen wurden. Darauf müsse gepocht werden. Kirschstein ist zuversichtlich, dass der Jahn entsprechend gehandelt hat.

Für mehr Verständnis für den Jahn, warb Udo Schönfelder (CSU), bis Freitagabend (Jahn-Hauptversammlung) noch im Vorstand der SpVgg. Der Jahn verhandle seit über drei Jahren und habe zu einem Vertrag kommen müssen, damit der Investor nicht abspringt. Weil viele verschiedene Zahlen im Gespräch seien, wollte Schönfelder Aufklärungsarbeit leisten. Seine Rechnung lautet: Die Stadt verzichtet etwa auf drei Millionen Euro wenn sie das Rückübertragungsrecht nicht in Anspruch nimmt. Gleichzeitig profitiert sie aber davon, dass sie über das Gelände etwa 15 Jahre schneller verfügen kann (Wert: zirka 1,9 Millionen Euro). Außerdem auf der Haben-Seite der Stadt: Die Fußballwiese wird zum Bauland aufgewertet (etwa 900 000 Euro Mehrwert). Mit Schönfelders Worten: "Die Stadt trägt keinerlei Risiko."

Albert Dorn und Udo Schönfelder plädierten für einen Runden Tisch, an dem der Jahn, die Stadt, das Landratsamt als Rechtsaufsichtsbehörde, ATSV und VfB als beteiligte Vereine sitzen und sich möglichst rasch einig werden sollen. "Ich habe große Sorgen, dass der Deal mit Dignus sonst scheitert", betonte Dorn. Oberbürgermeister Uwe Kirschstein versicherte, "wir sind im Dialog".

So sehr die Stadträte darauf drängen, dass die Verwaltung aktiv wird, so sehr könnte es eine Entscheidung eben genau des Stadtrates sein, die die Verhandlungen derzeit ins Stocken geraten lassen. Im März 2016 hatten die Stadträte beschlossen, dass die Einnahmen des Jahn durch den Verkauf auf ein Sperrkonto überwiesen und ausschließlich dafür verwendet werden, die nötigen Flächen für den Umzug in den Norden zu kaufen. Der Jahn ist mit der Forderung nicht einverstanden. Den Verhandlungsspielraum engt das ziemlich ein. OB Kirschstein betonte, er führe die Verhandlungen gemäß dem Stadtratsbeschluss, eine Lösung gebe es noch nicht.

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