OB-Neuwahl erwischt Kandidaten auf falschem Fuß

9.12.2015, 17:50 Uhr
Beim NN-Podium zur Wahl 2014 standen Kandidaten im Blickpunkt, die auch 2016 antreten könnten.

© Roland Huber Beim NN-Podium zur Wahl 2014 standen Kandidaten im Blickpunkt, die auch 2016 antreten könnten.

Stumpfs Rückzug kommt für alle sehr ungelegen. Da sind zum einen die Kandidaten von 2014 wie etwa Uwe Kirschstein (38), inzwischen SPD-Ortsvorsitzender, der Stumpf überraschend in die Stichwahl zwang. Zwischenzeitlich hat er sich bei Siemens neu orientiert. Der Wahlkampf 2016 kommt zur Unzeit.

Am Freitag wird Kirschstein im Ortsvorstand auch die Idee in den Raum stellen, eine/n überfraktionelle/n Kandidatin/en zu unterstützen. Ein Kandidat Manfred Hümmer (Freie Wähler) wäre überfraktionell aber schwer durchsetzbar. Hümmer selbst weiß nicht, wie er sich entscheiden soll: „Jetzt ist erst einmal die Zeit der Besinnung. Dann kommt die Zeit der Entscheidung.“ Und zwar, angesichts der Fristen noch 2015

Der dritte Kandidat von 2014, Sebastian Körber (FDP), wurde gerade erst als erster Vize-Landesvorsitzender seiner Partei gewählt und hofft, so ist zu hören, auf eine Bundestagskandidatur für 2017. Der OB-Wahlkampf passt nicht in den Zeitplan: „Die FDP wird sich beratschlagen“, sagt er.

Auf CSU und Junge Bürger kommt vielleicht die schwierigste Aufgabe zu. Schließlich stellen die Christsozialen seit fast 60 Jahren den OB. Wer für die CSU antritt, der wird das Amt mit der größten Wahrscheinlichkeit auch erobern. Daher sind traditionell in der CSU auch die Begehrlichkeiten am größten.

Flügelkämpfe sind derzeit in der CSU nicht zu erkennen. Dafür müsste es ja inhaltliche Differenzen geben. Statt dessen werden allenfalls persönliche Animositäten gepflegt. Einer, der sich bisher heraushalten konnte, ist CSU-Mitglied Ulrich Schürr (39), wie Stumpf Jurist von Beruf. Er sitzt seit 2008 für die Jungen Bürger im Stadtrat und brachte das Kunststück fertig, weder positiv noch negativ aufzufallen.

„Gremien nicht vorgreifen“

Die direkte Frage, ob er antritt, bejaht Schürr nicht: „Ich möchte den Gremien nicht vorgreifen.“ Eine Absage hört sich freilich anders an. Fraktionsvorsitzender der CSU und damit immer ein Anwärter für den OB-Posten ist Udo Schönfelder. Tritt er an? Als Mann mit Anfang 50 könnte er sogar noch drei Wahlperioden voll machen. Schönfelder will sich nicht direkt dazu äußern.

Der stellvertretende Ortsvorsitzende Josua Flierl meint: „Wenn man einen Generationswechsel will, wäre der Fraktionsvorsitzende schon zu alt. Als Übergangskandidat wäre er eher geeignet.“ Flierl selbst wird im Februar 36 Jahre alt und man sagt ihm in der CSU großen Ehrgeiz nach. Natürlich äußert er sich nicht dazu, dementiert aber auch nichts.

Ein Name, der beim heiteren Kandidatenraten ständig fällt, ist der von Annette Prechtel (41). Sie selbst: sagt nichts, klar. Aber: eine Grüne als Forchheimer OB — ist das überhaupt denkbar? Bei dieser Frage lautet die Antwort regelmäßig: „Die Partei ist egal. Sie trägt einen alteingesessenen Namen.“

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