Bayern: 50 Jahre Wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Zweig

6.12.2015, 08:00 Uhr
Bayern: 50 Jahre Wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Zweig

© Foto: Braun

Eine Gesprächsrunde über das ehrenamtliche Engagement in der Flüchtlingshilfe zeigte, wie das Wissen praktisch angewendet werden kann.

Lampenfieber hatten sie kurz vor dem Gang auf die Bühne schon, gestanden die Moderatorinnen Sabrina Bähr, Sophia Hofmann und Caroline Schneider, die – ein halbes Jahr vor ihrem Abitur – die Gäste durch den Abend führten. Unter Anleitung der Sozialkundelehrerin Susanne Behlert hatte das P-Seminar die Veranstaltung in der noch nicht ganz fertig gestellten neuen Aula des GFS vorbereitet. Die Arbeit wurde in drei Gruppen erledigt: „Flyergruppe“, „Filmgruppe“ und „Veranstaltungsgruppe“.

Schulleiter Erhard Herrmann hob die Bedeutung des WSG-Zweiges für die 53 Gymnasien in Bayern hervor, die diese Ausbildungsrichtung anbieten. Anfänglich waren es gerade 27 Schulen, die diese Ausbildungsrichtung anboten. „Die Arbeit im WSG-Zweig ragt über die reine Wissensvermittlung hinaus, er dient der Persönlichkeitsfindung“, so Herrmann. Dass es sich beim WSG-Zweig nicht um die Vorbereitung auf ein „Pudding-Abitur“ handele und dass man dort nicht lernt, wie man Wäsche richtig bügelt, hoben die Moderatorinnen hervor.

Mit einem originell aufbereiteten Kurzfilm stellten die Mitglieder des P-Seminars anschließend den WSG-Zweig mit seinen Teilbereichen sowie die Abgrenzung zum naturwissenschaftlichen Zweig vor.

Höhepunkt des Abends war die Gesprächsrunde über „Das ehrenamtliche Engagement in der Flüchtlingshilfe“. Dazu waren kompetente Gäste eingeladen: Barbara Schramm-Spindler ist ehrenamtlich für die Flüchtlingshilfe in Gößweinstein aktiv, Peter Ehmann ist Geschäftsführer des Caritasverbands für den Landkreis Forchheim, Hannah Schüttinger ist Schülerin des GFS und arbeitet ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe und Florian Sarawara ist aktiv bei der Begleitung minderjähriger Flüchtlinge in Kirchehrenbach.

Ein bisschen nervös, aber dennoch souverän stellten die drei Moderatorinnen ihre Fragen zur Arbeit in der Flüchtlingshilfe. Die größte Motivation aller Flüchtlingshelfer liege, das bestätigten alle unisono, in der Dankbarkeit der Betroffenen. Aber es gebe auch negative Erfahrungen. Das geht von der Form der medialen Aufarbeitung (Schramm-Spindler: „Ich kann das Wort Flüchtlingsstrom nicht mehr hören.“), über unverständliche Bürokratie bis zur Kündigung von Facebook-Freundschaften aufgrund des Engagements in der Flüchtlingshilfe.

Für die Zukunft wünschen sich alle Beteiligte mehr Verständnis, schließlich gehe es um Menschen. Die Öffentlichkeit sollte sich sachlich mit dem Thema auseinandersetzen, Vorurteile helfen nicht weiter. Nach der knapp einstündigen Gesprächsrunde gab es viel Applaus.

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