Ulli Raab führt Junges Theater Forchheim

31.5.2017, 16:04 Uhr
Ulli Raab führt Junges Theater Forchheim

© Foto: Udo Güldner

Nach vier Jahren stand Johannes Mehlich nicht mehr für die gleichberechtigte Doppelspitze neben JTF-Urgestein Hubert Forscht zur Verfügung. Auch wenn er dem Eindruck entgegenzuwirken suchte, so wirkte er von den kulturpolitischen Diskussionen und der fehlenden Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements durch die Stadt zermürbt. "Jedes Jahr geht es wieder darum, zu kämpfen, Klinken zu putzen. Der zeitliche Aufwand und das Ergebnis standen in keinem Verhältnis."

"JTF steht besser da"

Sein Vorgänger Wolfram Weltzer ergänzte: "Wenn bestimmte Prozesse in der Stadt zäh sind, dann liegt es nicht an Dir. Trotz aller Debatten und prekärer Finanzen steht das JTF besser da als vor vier Jahren."

Der Musiker und Tontechniker bleibt als freies Vorstandsmitglied aber an Bord. Mit ihm wurde auch Christine Büttner verabschiedet, die fast siebzehn Jahre das Theaterbüro geleitet hatte und damit neben dem künstlerischen Leiter und der Reinigungskraft eine der wenigen hauptamtlichen Köpfe des JTF war - keiner in Vollzeit. Als Kassenprüfer gaben Helmut Kratz und Gerhard Weiß ihre Ämter an Melanie Rövekamp und Greta Schidan ab.

Dabei hat das JTF nicht nur leicht steigende Mitgliederzahlen (485), sondern auch über 70 Veranstaltungen, darunter Gastspiel-Höhepunkten wie dem Auftritt des Kabarettisten Max Uthoff, den Festivals Zirkart, Puppentheatertage, Kneipenfetzt oder Afrika-Kulturtage. Die Auslastung betrug mehr als 80 Prozent, wie der künstlerische Leiter Lorenz Deutsch mit einiger Genugtuung verkündete. "Unser Programm wird vom Publikum angenommen und wirkt inzwischen weit in die Metropolregion hinein."

Auch die eigenen Gruppen wie der Chor messa di voce, das Schwarzlichttheater "Bscht", die Jugendgruppe "theaterNeun" und das Theaterensemble "BlumenGroup" freuten sich über ausverkaufte Veranstaltungen. "Uns ist einiges gelungen: Wunderbares Theater, herrliche Konzerte und tolle Shows," so JTF-Vorsitzender Hubert Forscht, der auch die Reihen wie das Offene Podium, den Poetry Slam und das Donnerwetter Varieté hervorhob.

Hinter der Doppelspitze kümmert sich Albert Fießer als Schatzmeister weiterhin um die Finanzen, die mit einem Volumen von rund 280 000 Euro im Jahr viel Arbeit machen. Dabei verbuchte er für 2016 nur einen geringen Verlust von knapp 2000 Euro, der aber durch Mehreinnahmen beim finanziell sehr erfolgreichen Kneipenfetzt 2017 ausgeglichen werden konnte.

In den Vorstand wurden die Vertreter der einzelnen Gruppen gewählt: Barbara Teschemacher (Kassengruppe), Birgit Fechter (Thekengruppe), Tim Körner (Spielende Gruppen), Linus Strom (Technikgruppe). Als freie Vorstandsmitglieder wirken der frühere JTF-Vorsitzende Wolfram Weltzer, Kneipenfetzt-Koordinator Claus Mainhardt und Janet Siering, sowie Megafon-Mitglied Robert Hübschmann mit.

Der neue Co-Vorsitzende Ulli Raab, der nach fünfzehn Jahre als Schulleiter an der Grundschule Pinzberg und nach 25 Jahren als "King Alladooch" am Annafest "einen breiten Rücken und eine gewisse Pelzigkeit" aufweist, sieht sich als Kind der Stadt, der sich "freut, dass hier etwas los ist". Das müsse auch so bleiben, weshalb er das Kneipenfetzt initiiert habe. "Das ist hier kein "Kellerloch", sondern eine wunderbar anheimelnde kleine Bühne mit vielen begeisterten Mitmachern und ganz großer Gastfreundschaft."

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