Urban Gardening in Forchheim startet

17.6.2015, 16:49 Uhr
Urban Gardening in Forchheim startet

© Beke Maisch

Während ihres Studiums in Fulda hat Ulrike Eichler den Urban-Gardening-Gedanken kennengelernt und dort auch gleich umgesetzt. Inzwischen wohnt die Ökotrophologin wieder in Forchheim und will auch hier die Idee vom gemeinsamen Gärtnern verfolgen.

Mit dem Förderverein Forchheimer Bastionsgärten war schnell ein organisatorisches Dach gefunden. Inzwischen ist Eichler die Vorsitzende des Vereins, in der Stadtgarten-Gruppe engagieren sich zehn Aktive. Dann kamen die ersten Hürden: im Stadtrat mussten einige Räte erst überzeugt, ein Standort gefunden und schließlich die Sicherheitsfrage geklärt werden (wir berichteten). Jetzt bewahren Zäune auf beiden Seiten der Roten Mauer vor dem Herunterfallen.

Als Garten wurde die Fläche schon früher genutzt, erinnerte sich Oberbürgermeister Franz Stumpf bei der offiziellen Einweihung. Der Justizwachtmeister und die Ordensschwestern pflanzten anno dazumal hier ihr Gemüse. Ein großer Teil der Fläche gehört zum Amtsgericht. Hausherr Franz Truppei gab aber gerne grünes Licht für das Projekt.

Auch der OB gehört nach eigenen Angaben zu den Fans: Er habe die Idee sympathisch gefunden, denn Forchheim sei eigentlich eine Ackerbürgerstadt. Früher hätte jedes Haus auch über einen eigenen Garten verfügt. Das sei längst nicht mehr der Fall, ein Stadtgarten eine gute Möglichkeit, auch die jüngeren Bürger wieder dafür zu sensibilisieren, woher das Essen kommt und wie viel Mühe es kostet, es herzustellen. In Zukunft will Ulrike Eichler auch Schulen in den Stadtgarten einladen.

15 Hochbeete sind mit Gemüse aller Art bepflanzt. Bald sollen weitere zehn dazukommen. Hochbeete haben den Vorteil, sagt Eichler, dass sie nicht als Hundetoilette benutzt werden, es sich rückenfreundlich arbeiten lässt und sie ertragreicher sind.

Die Holzkisten sind mit Hasengitter gegen Mäuse ausgelegt. Darauf haben die ehrenamtlichen Stadtgärtner Grüngut geschichtet, dass im Lauf der Zeit einen natürlichen Dünger liefert. Die Hälfte der Kiste ist mit Erde gefüllt. Saatgut und Pflanzen sind aus biologischem Anbau. Das meiste hat Ulrike Eichler von einem Ökoliefer-Service in Obernzenn bezogen, in dem sie arbeitet.

Der Stadtgarten soll für alle da sein, die mithelfen wollen (siehe Kurz Gefragt). Weil das Projekt offen ist und sein will, kann es sich einerseits nicht gezielt gegen Vandalen schützen, lebt dafür andererseits von der Fürsorge vieler Aktiver.

Beim Endspurt haben viele mitgeholfen: Das Gartenamt hat die Erde spendiert, die von der Baumschule Kaul aus Effeltrich auf die Mauer transportiert wurde. Die Beet-Kisten schenkte der Logistiker Simon Hegele. 1000 Euro gab es von der Stiftungsgemeinschaft „Anstiftung&ertomis“.

Wer mithelfen will im Stadtgarten kann sich per Mail  info@stadtgarten-forchheim.de oder über die Homepage www.stadtgarten-forchheim.de an Ulrike Eichler und ihre Mitstreiter wenden. "Es braucht keiner Angst haben, dass er nicht genügend Zeit hat. Die einen können vielleicht alle zwei Tage helfen, die anderen einmal die Woche, oder man engagiert sich punktuell. Geerntet wird gemeinsam", sagt Eichler.

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