Weilersbach: Das Geheimnis der Kräuterbüschel
15.8.2018, 09:58 Uhr15 Frauen, darunter auch die elfjährige Lena und der junge Georg ließen in Weilersbach den alten katholischen Brauch des Würzbüschel-Bindens wieder aufleben. Organisiert worden war die Aktion vom Trachtenverein und Oberweilersbachs Ortsbäuerin Juliane Dürrbeck, Kräuterpädagogin Christa Heinze aus Schossaritz war ebenfalls eingeladen. Zusammen mit Heinze zogen die Teilnehmer los – durch den Oberweilersbacher Flur. Und auf der fast zweistündigen Wanderung wurde über Kräuter und Pflanzen gesprochen, die auch eingesammelt wurden. Heinze erklärte zum Beispiel, dass aus den Rispensamen der Nachtkerze Öle, Salben und Cremes hergestellt werden. Die Samen der ausgewachsenen Brennessel können über den Salat gestreut werden oder auch einfach gegessen werden.
Dann wurden schließlich mit Eifer die Kräuterbüschel gebunden. An die 150 bis 200 waren es schon, dazu der Altarschmuck für den Festtag. Norbert Seiler hatte inzwischen die Sonnenblumensträuße geliefert und Vorsitzender Bernhard Hack stand mit zwei Kannen Kaffee im Raum und freute sich über den großen Zuspruch. Kuchen und Krapfen hatten die Trachtenfrauen selbst gebacken.
Aber was kommt nun in einen solchen Büschel. Die Königskerze sei jedenfalls die Wichtigste im Büschel mit einer Sonnenblume in der Mitte. Der Sage nach soll diese ja die Verbindung zur Muttergottes herstellen. Dazu Hauskraut (Johanniskraut), Blättla (Rainfarn), Bluttröpfchen (Wiesenknopf), Blättsla (Hopfenklee), Kätzle (Hasenklee), Olatzen (Alnat) und weitere Kräuter wie Thymian, Weihrauch u.v.m. Auch vier Getreideähren gehören hinein (Weizen, Gerste, Hafer und Roggen).
Nach dem Festgottesdienst am Maria-Himmelfahrtstag in St. Anna wurden die würzig duftenden Büschel an die Gottesdienstbesucher verteilt, die als Zeichen für die Schönheit und der Schöpfung von Pfarrer Oliver Schütz zuvor gesegnet worden waren.
Mehr dazu, wo überall Maria Himmelfahrt gefeiert wird und was Menschen aus dem Landkreis Forchheim dazu sagen, lesen Sie hier.
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