Bio ist nicht alles

30.10.2015, 10:19 Uhr

Denn wer will nicht gesünder und vor allem länger leben, man möchte doch von der Rentenkasse auch noch ein wenig haben.

Selbst die kleinen Sünden gibt es ja längst ökologisch korrekt produziert. Die Bio-Currywurst vom hand-pedikürten Schweinchen im Ketchup–Meer aus glücklichen Tomaten etwa. Nicht einmal US-amerikanische Großkonzerne können sich der Welle entziehen. Seit jüngstem wirbt bekanntlich ein Burger-Brater für seine Bio-Buletten.

Was den Menschen begeistert, macht auch vor Vierbeinern nicht Halt. Wer seinen Fifi mit gutem Gewissen verwöhnen will, serviert Büffel-Kopfhaut natur von freigrasenden Zotteln oder Trockenflunder aus nachhaltiger Fischerei. Leidet Bello unter nervösem Magenzucken, lautet unsere persönliche Empfehlung: Pansen vom zehnfingrig gekraulten Milchlamm.

Was oben reinkommt, muss hinten natürlich wieder raus. Obwohl auch voll biologisch, sorgen diese Produkte für massig Ärger, und zwar dann, wenn Frauchen und Herrchen die Hunde-Toiletten links liegen lassen. Dort warten Tüten, bisher meist leider aus Plastik, in denen die Hinterlassenschaften der Vierbeiner verpackt und dann korrekt in der Rest-Mülltonne entsorgt werden sollen.

Verrottbare Bio-Hundetüten forderte nun der Arbeitskreis Klimaschutz in Oberasbach und bescherte dem Stadtrat so netten Gesprächsstoff. Ob das neue Behältnis nicht den bei einigen Zeitgenossen ohnehin vorhandenen Drang noch fördern würde, die Tüten einfach in die „Botanik“ respektive die „Pampa“ zu schleudern, darüber sorgten sich CSU und SPD. Klar war: Blickdicht hätten die Tüten auf jeden Fall sein sollen. Weil aber auch die Kosten für die Öko-Teile undurchsichtig blieben, setzt Oberasbach weiterhin auf Plastik. Tja, selbst Bio ist eben nicht immer alles.

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