Christian Schmidt feiert 25 Jahre im Deutschen Bundestag

8.12.2015, 11:00 Uhr
Christian Schmidt feiert 25 Jahre im Deutschen Bundestag

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Weggefährten wie Bayerns Finanzminister Markus Söder und der bayerische Innenminister Joachim Herrmann sind am Freitagabend ins Stadthallenrestaurant gekommen, wo Christian Schmidt 1990 als Nachfolger von Werner Dollinger für die Bundestagswahl nominiert worden war. Als Bundesverkehrsminister konnte Schmidt den damals schon 72-jährigen Neustädter zwar nicht beerben, aber als Bundeslandwirtschaftsminister steht der Jurist heute auf der Karriereleiter dennoch ganz oben. Weiter hat es vor ihm – allerdings für die CDU – nur der Fürther Bundeskanzler Ludwig Erhard gebracht. Dass Schmidt als Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium allen Stürmen getrotzt habe, kennzeichnet ihn in Söders Augen als besonnenen Taktiker, der seine vielfältigen Kontakte zu nutzen wisse.

Herrmann wiederum lobt, dass er nicht zu den Lautsprechern der Partei zähle, sondern sachorientiert agiere und die Bodenhaftung pflege. Der kann sich Schmidt nun auf Tuchfühlung mit Ackerbau und Viehzucht in besonderem Maße widmen. Das Amt hat der Außenpolitiker nicht angestrebt, dagegen gesträubt hat er sich freilich auch nicht. Als Spross einer Obernzenner Bäckerfamilie kennt der Politiker die Materie. Zu seinen Förderern gehören Helmut Kohl und Theo Waigel. Aber auch alte Jugendbekanntschaften wie Peter Ramsauer, Volker Kauder, Joachim Herrmann und Franz Josef Jung haben ihm den Rücken gestärkt. Duftmarken konnte er nach eigenen Worten zur Verbesserung der deutsch-tschechischen und deutsch-polnischen Verhältnisse sowie bei der Integration der baltischen Staaten setzen.

Auch Fehler räumt der Jubilar ein. Dass er in einem Interview nach 100 Tagen im Bundestag betonte, „kein Grüß-Gott-Onkel“ sein zu wollen“, der auf allen Veranstaltungen auftritt, würde er nach dem dadurch ausgelösten Sturm der Entrüstung auf Vereinsebene heute keinem Politiker mehr empfehlen. Schließlich könne man bei Vereinsveranstaltungen sehr gut erfahren, was das Volk bewegt.

Auch diese Wendung zeichnet Schmidt als besonnenen Realpolitiker aus. Er selbst sieht sich als „aufgeklärten Konservativen“. Seine Parteifreunde schenkten ihm zum Jubiläum eine Ausgabe der Nürnberger Nachrichten vom 3. Dezember 1990 mit der Fürther Wahlberichterstattung.

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