Ein starkes Signal gegen Gewalt

15.2.2016, 11:00 Uhr
Ein starkes Signal gegen Gewalt

© Foto: Hans Winckler

„One Billion Rising“ nennt sich die Bewegung, die seit 2012 jedes Jahr am 14. Februar eine Milliarde Frauen rund um den Globus dazu aufruft, gemeinsam ein Zeichen zu setzen. Die Zahl verweist auf eine UN-Statistik, wonach jede dritte Frau Opfer von Gewalt und Sexualverbrechen wird.

„In Bayern ist es jede vierte Frau“, sagte Hilde Langfeld zum Auftakt der Aktion in Fürth, die sie als städtische Gleichstellungsbeauftragte auf die Beine gestellt hatte. Mit den Ereignissen der Silvesternacht in Köln und anderen deutschen Metropolen habe das Thema auch hierzulande wieder eine traurige Aktualität erlangt.

Langfeld und ihre Mitstreiterinnen verteilten Trillerpfeifen in der Adenaueranlage, die prompt schrill zum Einsatz kamen. „Sagt: nein, stopp!, um euch zu wehren“, rief Langfeld den Frauen zu. „Schreit dagegen an oder nutzt eine Trillerpfeife.“ Helfe diese lautstarke Abwehr nicht, sollten Frauen nicht davor zurückschrecken, einem Peiniger „das Knie in die Weichteile“ zu rammen.

Im Sandsteinpavillon des kleinen Parks ging es dann aber weit friedlicher zu. Zunächst wiegten sich die Frauen, zu denen sich solidarisch auch ein Dutzend Männer gesellt hatte, bei einem langsamen Ulmentanz. Für Tempo sorgten anschließend Schülerinnen des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums mit einem schwungvollen Auftritt zum Lied „Break the Chain“ (Zerbrecht die Kette) sowie der Mädchenarbeitskreis mit einer Hip-Hop-Performance. Außerdem trommelte die Afro-Percussiongruppe der Musikschule Fürth, und Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen des Café Elli animierten zu internationalen Tänzen.

Die Aktion, an der etwa doppelt so viele Menschen teilnahmen wie im vergangenen Jahr, klang im Babylon-Kino mit dem Film „Suffragette“ aus. Er zeigt, wie Frauen im England des frühen 20. Jahrhunderts für ihr Wahlrecht kämpften.

 

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