Eine schlaue Solaranlage

14.9.2015, 20:00 Uhr
Eine schlaue Solaranlage

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Wer an die Sonne denkt, denkt meist an den Süden. Dort steigt das Himmelsgestirn um die Mittagszeit am höchsten und dort ist auch die Einstrahlkraft am größten. Für Werner Hofmann, Inhaber des gleichnamigen Elektrobetriebs im Gewerbepark Hardhöhe-West, ist das bei Photovoltaikanlagen verschenktes Potenzial.

„Wenn die Sonne aus- oder untergeht, sind nach Süden ausgerichtete Anlagen eher schlecht“, meint Hofmann. Denn sie fangen zur Mittagszeit am meisten Licht ein, genauso wie tausende andere im ganzen Land. Die Folge: Um 12 Uhr wird besonders viel Strom ins Netz eingespeist, manchmal sogar mehr, als verbraucht wird.

Deshalb hat Hofmann vor zwei Jahren auf seinem neuen Firmengebäude eine Anlage in Ost-West-Ausrichtung installiert. Insgesamt 214 Module befinden sich auf dem Dach, wobei die Hälfte zur einen und die andere Hälfte zur anderen Himmelsrichtung ausgerichtet ist. „Wir brauchen morgens und abends Strom, den erzeugen wir dann selbst.“ Trotz der zweiseitigen Lage kommt nach Hofmanns Aussage genug südliches Sonnenlicht auf die blauen Energieerzeuger.

Die Anlage ist bereits seit Dezember 2013 am Netz. „Damals gab es noch eine höhere Einspeisevergütung“, erläutert Sohn Michael Hofmann. In den vergangenen 21 Monaten hat das System über 97 400 Kilowattstunden Strom geliefert, knapp 28 000 davon hat der Betrieb selbst genutzt. Dennoch leitet er etwa zwei Drittel der Energie in das öffentliche Netz.

„Nicht immer, wenn Strom da ist, können wir auch alles verbrauchen. Und manchmal müssen wir hinzukaufen“, sagt Firmeninhaber Werner Hofmann. Bei der Planung hat er auch an einen Akku zur Speicherung nachgedacht. „Die Technik ist allerdings noch nicht so ausgereift, dass sie sich rentiert hätte.“

Die Anlage indes amortisiert sich nach schätzungsweise neun Jahren — und sie hält voraussichtlich mehr als doppelt so lang. „Das ist ein guter Beitrag für unseren Ruf als Solar-Großstadt Nummer eins in Deutschland“, meint Oberbürgermeister Thomas Jung. In keiner anderen vergleichbaren Stadt werde mehr Sonnenstrom pro Einwohner produziert als in Fürth.

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