Fürth: Fachakademie soll einen Neubau bekommen

5.8.2016, 06:00 Uhr
Fürth: Fachakademie soll einen Neubau bekommen

© Illustration: Diakonie Neuendettelsau

Eigene Räume fehlten der Fachakademie für Sozialpädagogik noch, als sie im September 2012 den Lehrbetrieb aufnahm. Schon damals äußerte die Diakonie Neuendettelsau als Träger der Schule den Wunsch, langfristig in Fürth ein Akademiegebäude neu zu errichten oder in einem Altbau geeignete Räume zu schaffen. Vorerst aber war man dankbar, sich in der Berufsschule an der Fichtenstraße einquartieren und mit der fünfjährigen Ausbildung von Erziehern und Erzieherinnen loslegen zu können. 130 Schüler und Studierende besuchen die Einrichtung heute.

Nachdem der Baukunstbeirat jüngst um sein Urteil zu ganz konkreten Neubauplänen auf einer Fläche an der Fronmüllerstraße – zwischen dem Jugendzentrum Alpha 1 des Stadtjugendrings und dem Außensportgelände der Hans-Böckler-Schule – gebeten wurde, wurden die Stadträte von CSU und Grünen hellhörig. In den Fachausschüssen sei das Bauvorhaben noch gar kein Thema gewesen, stellten die Konservativen verwundert fest und forderten, rasch im Bauausschuss informiert zu werden.

Dort hörten sie, dass die Schule und der Stadtjugendring frühzeitig in die Planungen einbezogen wurden und der Baukunstbeirat vom Entwurf angetan sei: „Im Baukunstbeirat ist dieses Gebäude ohne eine einzige kritische Stimme geblieben“, sagte Baureferent Joachim Krauße. „Das habe ich, glaub’ ich, noch nie erlebt.“

„Am Ende sind wir dran“

Gänzlich besänftigen konnte er die Opposition damit allerdings nicht. „Das Vorgehen ist schon fraglich“, sagte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Harald Riedel: „Da planen Fachleute seit einem halben Jahr ein Haus und ganz am Ende sind wir dran, um zu entscheiden, ob wir das Haus brauchen.“ Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung wies die Kritik zurück, der Stadtrat habe doch das letzte Wort, was sei daran verkehrt? „Ihnen missfällt einfach der Erfolg“, befand Jung süffisant. „Sie wollen Opposition machen – ich hab das doch auch gemacht, ich versteh’ das doch.“

Grünen-Rat Kamran Salimi versuchte daraufhin leicht entnervt, noch einmal klar zu machen, um was es gehe: „Dass da eine wunderschöne Schule hinkommt, die alle toll finden, ist unstrittig.“ Das Problem sei, dass man vor vollendete Tatsachen gestellt werde. Auch CSU-Fraktionschef Dietmar Helm erklärte: „Nachdem das Thema im Baukunstbeirat war, werden wir ja gefragt: Was wisst ihr von dem Projekt? Und müssen sagen: Wir wissen nichts.“

Für den OB, der im Kuratorium der Diakonie sitzt und sich dafür eingesetzt hat, dass sie in Fürth baut, ist das kein wirkliches Problem. Gerne zitierte er seinen Schulreferenten Markus Braun, der dem Vorhaben aus bildungspolitischer und gesamtstädtischer Sicht „überragende Bedeutung“ beimisst. Jung: „Wir sollten uns freuen und nicht rummäkeln.“ Nächste Woche will die Diakonie Neuendettelsau ihre Pläne bei einer Pressekonferenz vorstellen. Erste Arbeiten sollen noch in diesem Jahr anlaufen.

1 Kommentar