Fürth bewegt sich jetzt fast ohne Hilfe

28.11.2018, 19:48 Uhr
Im Südstadtpark fand "Fürth bewegt!" seinen Anfang. Inzwischen gibt es in zwei weiteren Stadtteilen regelmäßig Sportprogramme, an denen jeder kostenlos teilnehmen kann. Ermöglicht hat dies auch die Gesundheitsregion plus.

© Archivfoto: Winckler Im Südstadtpark fand "Fürth bewegt!" seinen Anfang. Inzwischen gibt es in zwei weiteren Stadtteilen regelmäßig Sportprogramme, an denen jeder kostenlos teilnehmen kann. Ermöglicht hat dies auch die Gesundheitsregion plus.

Der gehört Fürth seit vier Jahren an. Zeit für die Stadt, eine erste Bilanz zu ziehenWelche Errungenschaft der Gesundheitsregion plus Markus Braun besonders schätzt? Die Antwort des Bürgermeisters, der auch für Sport zuständig ist, kommt prompt: "Fürth bewegt!" Das Projekt, das 2017 in der Südstadt seinen Anfang nahm, gibt es seit vergangenem Sommer auch in der Innenstadt und im Eigenen Heim. Das Prinzip: An drei Tagen in der Woche und eben an mittlerweile drei Standorten wird ein Sportprogramm angeboten, das von Rückenschule über Yoga bis hin zu Tai-Chi oder Spaziergängen reicht. Die Teilnahme ist kostenlos, mitmachen kann jeder – vom Kleinkind bis zum Senior – und im besten Fall für sich die passende Sportart entdecken.

Kooperationspartner gefragt

Für Eva Göttlein, Leiterin der Gesundheitsregion plus, hat das Ganze aber noch einen weiteren entscheidenden Aspekt: Es erfüllt ein wichtiges Kriterium des Programms, dem inzwischen 42 Kommunen in Bayern angehören, nämlich das der Hilfe zur Selbsthilfe. Konkret heißt das, dass "Fürth bewegt!" zunächst zwar von der Gesundheitsregion plus angestoßen wurde, nun aber von den Kooperationspartnern weitergetragen wird. In das Südstadt ist das etwa die Caritas.

Neben der kostenlosen Sportstunde hat das Programm in den vergangenen vier Jahren einige weitere Aktionen angestoßen. Dazu zählt die Gesundheitsmesse, die im März erstmals im Sportpark Ronhof über die Bühne ging und die ihre Fortsetzung im kommenden Jahr finden soll. Oder eine Online-Plattform, die inzwischen fast 1000 Adressen aus dem Fürther Gesundheitsbereich vereint und so zu einem digitalen Nachschlagewerk geworden ist. Viel ist aber auch im Hintergrund geschehen. Göttlein hat verstärkt in Netzwerkarbeit investiert, Kooperationen geschaffen oder themenbezogene Arbeitsgruppen und das Thema Gesundheit so auch innerhalb der Stadt auf eine breitere Basis gestellt.

Vier Programme

Darüber hinaus bündeln sich unter dem Dach der Gesundheitsregion plus weitere Präventionsprogramme, die vor allem Kinder aus prekären Familienverhältnissen und alleinstehende Senioren ab 65 im Blick haben. Dass sich Fürth an all dem beteiligt, war ursprünglich aus einer Not heraus geboren. Der Grund: Verschiedene Förderprogramme liefen aus, neue mussten gefunden werden. Die Gesundheitsregion plus, die dem bayerischen Gesundheitsministerium unterstellt ist, bot neben Fördergeldern für Personal und Sachkosten auch eine langfristige Planungsmöglichkeit. Fünf Jahre, länger als bei vielen anderen Förderprogrammen, läuft die Finanzierung. Daneben unterstützen die beiden Krankenkassen AOK und Techniker konkret verschiedene Projekte und Aktionen, die der Prävention dienen. Eine Million Euro wurden laut Bürgermeister Braun auf diese Weise bisher in Fürth investiert.

Ende 2019 allerdings endet auch die derzeitige Förderung. Braun und seine Mitstreiter hoffen, dass die Gesundheitsregion plus darüber hinaus eine Zukunft hat. Zumindest die beiden beteiligten Krankenkassen haben aber bereits signalisiert, dass sie weiterhin in Präventionsmaßnahmen in Fürth investieren werden.

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