Fürther Försterei: Waldarbeit ohne Komfort

14.5.2015, 21:00 Uhr
Fürther Försterei: Waldarbeit ohne Komfort

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Der städtische Umweltausschuss hat sich nicht ohne Grund in der „grünes Klassenzimmer“ genannten Blockhütte hinter der Stadtförsterei getroffen. Im Anschluss an die Beratung nahmen die Ausschuss-Mitglieder die betagten Einrichtungen der Forstarbeiter unter die Lupe. So etwas wie Komfort entdeckten sie dabei nicht.

Der Sozialraum im Förstereigebäude dient zugleich als Speisezimmer als auch zum Trocknen von Arbeitskleiduern. Mit den Anforderungen an moderne Hygiene ist das kaum zu vereinbaren. Auch die Duschen und Toiletten entsprechen längst nicht mehr heutigen Standards. Die unzureichende Trennung von Schmutz- und Reinbereichen hat, wie berichtet, auch in der städtischen Kläranlage Probleme bereitet. Jetzt wird dort gerade für 20 Millionen Euro eine neue Betriebszentrale errichtet.

So aufwändig sollen die Verbesserungen in der Stadtförsterei jedoch nicht ausfallen. Gedacht ist an ein neues Sozialgebäude mit Sanitärräumen an Stelle alter Holzschuppen hinter der Försterei. Alternativ steht das Aufstocken der Werkstatt und Garagen zur Debatte. Eine Grobplanung wird derzeit von der städtischen Gebäudewirtschaft ausgearbeitet, mit der sich dann die Kämmerei und der Stadtrat befassen sollen.

Dass etwas zur Verbesserung geschehen muss, darüber sind sich die Fraktionen nach den Worten von SPD-Stadträtin Christiane Stauber als Pflegerin des Fürther Stadtwaldes einig. Wenn alles gutgeht, könnten die Weichen für einen Neubau bereits bei den nächsten Haushaltsberatungen am Jahresende gestellt werden. Stauber verweist auf die Bescheidenheit von Stadtförster Martin Straußberger, der sich mit betagten Fahrzeugen zufrieden gibt, die nur mit eingeklappten Spiegeln in der engen Garage abgestellt werden können. Wird der Raum als Werkstatt benötigt, muss man erst die Fahrzeuge ins Freie ausquartieren. Bessere Arbeitsbedingungen für die drei Forstarbeiter hält Stauber schon deshalb für angebracht, weil die Stadtförsterei schließlich keine defizitäre Einrichtung sei.

Dass eine Erneuerung an der Zeit wäre, findet auch Rechtsreferent Christoph Maier als Vorgesetzter von Straußberger. Er denkt dabei in erster Linie an seine Fürsorgepflicht gegenüber den Mitarbeitern und hält dafür, dass sie sich nicht über ihre Situation beklagt hätten. Maier: „Es ist ja wahrlich nichts Luxuriöses geplant. Wir wollen die Dienststelle lediglich zeitgemäß herrichten.“

Dazu könnte nach Ansicht von Ordnungsamtschef Hans-Peter Kürzdörfer auch eine Pelletheizung beitragen, die den alten Flüssiggasbrenner ersetzt. Das hätte den Vorteil, dass sich die Försterei selbst mit Brennmaterial versorgen könnte. Ordentliche Waschgelegenheiten und ein Trockenraum für Arbeitskleidung müssten ebenso geschaffen werden. Allzu rustikal sollte das Waldarbeiterdasein in Fürth jedenfalls nicht sein.

Keine Kommentare