Fürther Tafel sucht neue "Ritter" als treue Geldgeber

4.2.2019, 06:00 Uhr
Fürther Tafel sucht neue

Wie die Vorsitzende Traudel Cieplik auf FN-Nachfrage sagte, ist der Verein auf neue "Ritter der Tafelrunde" angewiesen, weil der Kreis der Unterstützer sukzessive schrumpft. Eingeführt wurden die Ritter 2007. Von den anfangs rund 330 Geldgebern, so Cieplik, seien mittlerweile etliche gestorben. Aktuell gebe es noch um die 270 Gönner, die meisten seien seit den Anfangstagen dabei.

Von den zweckgebundenen Spendengeldern bezahlt die Tafel neben einer halben Bürokraft drei fest angestellte Fahrer, die im Fürther Stadtgebiet eingesetzt und von sechs bis sieben Ehrenamtlichen unterstützt werden. Die Löhne der drei Vollzeitkräfte seien aktuell zwar dank Rücklagen gesichert, so Cieplik. "Wir kommen über die Runden, aber ich wäre froh, wenn wir wieder auf etwa 300 Spender kämen". Wer Ritter werden will, findet die Beitrittserklärung online unter www.fuerther-tafel.de/ritter.

Prominente Hilfe erhielt die Zirndorfer Ausgabestelle der Fürther Tafel jüngst von Landrat Matthias Dießl, der bei der Verteilung der Lebensmittel mithalf und dies seinerseits mit dem Appell verband, die Tafel zu unterstützen. Der Verein sammelt qualitativ einwandfreie Lebensmittel, die kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum stehen, bei Firmen in der Region und verteilt sie gegen einen symbolischen Betrag an bedürftige Mitbürger, erklärt Zirndorfs Teamleiter Helmut Zahn. In Fürth und Umgebung lebten mehrere tausend Menschen, deren Einkommen zu gering sei, um eine ausgewogene Ernährung zu garantieren. "Nicht alle Menschen in Deutschland haben ihr tägliches Brot — obwohl es Lebensmittel im Überfluss gibt. Für viele sozial schwache Familien sind diese zu teuer. Unsere Hilfe wird gebraucht."

Die Fürther Tafel betreibt in der Innenstadt, in der Südstadt und auf der Hardhöhe Ausgabestellen. In der Mathildenstraße gibt es drei Lebensmittel-Ausgaben pro Woche, dienstags, donnerstags und samstags. Im Gemeindezentrum der Pauls- und der Heilig-Geist-Kirche werden Bedürftige je einmal wöchentlich mit Gemüse, Salat, Milch und mehr versorgt. Im Landkreis kommen zu eigenständigen Tafeln in Langenzenn und Veitsbronn fünf Ausgabestellen der Fürther Tafel. In Zirndorf, Oberasbach, Cadolzburg, Roßtal und Stein können sich Bedürftige einmal in der Woche mit Nahrungsmitteln versorgen. Laut Cieplik sind hier ausschließlich ehrenamtliche Fahrer im Einsatz, insgesamt um die 20 Kräfte, die sich bei den Diensten abwechselten.

Nachweise nötig

Gegen einen kleinen Unkostenbeitrag dürfen Besitzer von Kunden-Ausweisen zweimal wöchentlich in den Ausgabestellen Lebensmittel abholen. Wird durch Vorlage von Ausweis und Meldebescheinigung mit Einkommensnachweis oder Rentenbescheid eine Bedürftigkeit nachgewiesen, kann ein Kundenausweis ausgestellt werden.

Fragen zu Berechtigungsausweisen werden dienstags von 9.30 bis 11.30 Uhr, freitags von 13.30 bis 15.30 Uhr und samstags von 9.30 bis 11.30 in der Geschäftsstelle in Fürth, Mathildenstraße 38, beantwortet.

Die Öffnungszeiten der Ausgabestellen der Fürther Tafel finden Sie unter www.fuerther-tafel.de/oeffnungszeiten. Infos zu allen Tafeln im Landkreis: www.landkreis-fuerth.de/zuhause-im-landkreis/jugend-familie-und-senioren/senioren

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