Fürths Seniorenrat ist voller Tatendrang

14.12.2015, 16:00 Uhr
Fürths Seniorenrat ist voller Tatendrang

© Foto: Mark Johnston

Vor 20 Jahren fanden die Belange der älteren Generation noch wenig Beachtung in den Medien, stellt die scheidende Seniorenbeauftragte Elke Übelacker mit Kopfschütteln fest. „Aber das hat sich ja gottlob geändert.“ Inzwischen räume die Presse hier wie andernorts den Themen, die Senioren beschäftigen, großzügig Raum ein, was denn auch dankend vermerkt wird. Und eines haben die älteren Mitmenschen den jüngeren ganz besonders voraus: Ihre Zahl ist kontinuierlich im Steigen begriffen.

Wer kann auf den demographischen Wandel adäquat reagieren? Nach den Worten des Seniorenratsvorsitzenden Alfons Kirchner „nicht die Bundesregierung in Berlin, auch nicht die Landesregierung in München, wohl aber die Kommunen, Landkreise und Gemeinden“.

So angesprochen, betont Oberbürgermeister Thomas Jung, auch weiterhin großen Wert darauf zu legen, dass Fürther auch im Alter in der eigenen Wohnung bleiben können, wobei angesichts der vielen Altbauten noch einiges zur Barrierefreiheit geleistet werden müsse. Dazu zählen aber auch bessere Einstiegsmöglichkeiten in den Bus.

Genauso wichtig sind Angebote zur gesellschaftlichen und kulturellen Teilhabe. Ein weiterer Erfolg der Arbeit des Seniorenrats zeige sich unübersehbar in dem Elektrofahrzeug, das Gehbehinderte über den Friedhof chauffiert.

Doch bleiben nach wie vor große Probleme für die Stadt: „Die Miete steigt, die Rente aber nicht“, klagt Jung. Und mit ihm klagen zahlreiche Rentner, die ihn um Hilfe bitten, die sich mit 70 Jahren um Arbeit bewerben, um leben und eigenständig wohnen zu können. „Die Altersarmut wächst“, beobachtet der OB. „Und das ist angesichts der Aufbauleistung dieser Generation eine Schande.“

„Gesellschaftliche Aufgabe“

Untermalt von den Klängen des jungen Saxophon-Quartetts „Saxalavista“ und begleitet von der launigen Moderation des Seniorenrat-Pressesprechers Horst Mayer, unternahmen Rudolf Koch, der Referent für Altersfragen im evangelischen Dekanat Fürth, und sein katholischer Kollege André Hermany einen virtuellen Stadtspaziergang per Bildprojektion. Der führte vom Statistischen Landesamt über das Freiwilligen-Zentrum Fürth, das Klinikum (das keiner freiwillig von innen sehen will), über Rathaus, Stadion und Friedhof bis zur Kirche St. Heinrich.

Dabei unterstrichen die Geistlichen stets die Bedeutung des Alters und der alten Menschen für die Jugend. „Hier geht es nicht um das Päppeln einer Randgruppe, hier geht es um die elementare Arbeit am Zusammenwirken in der Stadt“, bekräftigten sie unisono. Eine Arbeit für die Zukunft: „Das Alter ist kein persönlicher Abstieg, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe“, bekräftigt Rudolf Koch.

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