Großbrand wütete in Steiner Firmen

7.6.2005, 00:00 Uhr
Großbrand wütete in Steiner Firmen

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Die Ursache für das Unglück ist zwar noch unklar, nach Aussage der Kripo-Spezialisten, die vor Ort auf Spurensuche waren, wird aber vorerst auch „in Richtung Brandstiftung“ ermittelt. Dass der Sachschaden so immens hoch ist, liegt an den hochwertigen High-Tech-Geräten, die sich im Metallbetrieb befanden. Allein sieben spezielle Spindelmaschinen hatten nach Angaben der Polizei einen Wert von etwa 1,6 Millionen Euro.

Anwohner hatten am Sonntag kurz vor 23 Uhr die Feuerwehr verständigt, als aus einem offen zugänglichen Holzlager der Schreinerei die Flammen loderten. Bis zum Eintreffen des ersten Löschzugs hatte sich das Feuer schon auf das gesamte Lager und auf die angrenzende Werkzeug- und Formenbaufirma ausgedehnt. Binnen weniger Minuten stand das vorwiegend in Holzbauweise errichtete Werksgebäude lichterloh in Flammen.

Zu allem Überfluss waren zwischen Holzlager und Firma Fässer mit Flüssigkeiten gelagert, die normalerweise ungefährlich sind, bei sehr großer Hitze aber brennbar werden. Nach Rekonstruktionen der Kripo haben sie den Brand im Formenbaubetrieb stark beschleunigt. Durch das schnelle Eingreifen der Freiwilligen Feuerwehr Stein, der Wehren aus Roßtal und Oberasbach sowie der Berufsfeuerwehr Nürnberg konnte dennoch ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Wohn- und Geschäftshäuser verhindert werden.

124 Feuerwehrleute waren mit den Löscharbeiten beschäftigt, 24 Helfer des Roten Kreuzes aus Stadt und Landkreis standen vorsorglich mit Rettungsfahrzeugen bereit. Die Löscharbeiten dauerten bis in die frühen Morgenstunden an. Noch am Nachmittag des gestrigen Tages waren Feuerwehrleute mit den Aufräumarbeiten beschäftigt.

Auf Grund der Richtung, in die sich die Flammen ausgebreitet haben, lag für die Ermittler zunächst der Verdacht nahe, dass das Holzlager absichtlich angezündet wurde. Normalerweise nämlich könne sich an dieser Stelle von selbst kein Feuer entwickeln. Spuren von Brandbeschleunigern seien aber bisher nicht gefunden worden, hieß es gestern.

Für den Inhaber des Formenbaubetriebs könnte die Zerstörung nach seinen eigenen Angaben den wirtschaftlichen Ruin bedeuten: „Natürlich zahlt die Versicherung den Schaden“, sagt er. Er fürchte jedoch, dass ihm während des Zeit raubenden Wiederaufbaus die Kunden verloren gehen.

Das Feuer in Stein war der dritte große Brand binnen drei Monaten in Stadt und Landkreis Fürth. Mitte April und Anfang Mai waren zwei direkt nebeneinander liegende Lagerhallen an der Leyher Straße in Fürth in Flammen aufgegangen. Während im ersten Fall nach den Ermittlungen der Kripo ein technischer Defekt der Auslöser war, geht sie im zweiten Fall davon aus, dass es sich um Brandstiftung handelt. Die Täter konnten noch nicht gefasst werden.