"Hefe" geht in Fürth auf

16.10.2012, 09:46 Uhr

© Wolfgang Zink

Die Neuzugangsdiskussion bei der SpVgg drehte sich in den vergangenen Wochen hauptsächlich um die nicht ganz unbekannten Kicker Edu, Zoltan Stieber und Tobias Mikkelsen. Michael Hefele indes stand bislang weniger im Fokus, schließlich war der Defensivmann als Perspektivspieler geholt worden, von dem niemand gleich nach ein paar Wochen Top-Leistungen in der Ersten Liga erwartete. Doch quasi im Verborgenen hat sich der 22-Jährige sehr gut entwickelt.

„Das ist hier eine ganz andere Hausnummer, nicht zu vergleichen mit der Dritten Liga“, sagt Hefele, der bei den Hachingern zuletzt eine Bank in der Abwehr gewesen war. „Ich bin in Fürth super aufgenommen worden und fühle mich absolut wohl, aber sportlich war es schon eine ziemliche Umstellung“, gibt er gerne zu.

Wohlwissend, dass er seinen Status als Stammspieler erst einmal aufgeben würde, hat er im Sommer den Sprung zwei Klassen höher gewagt: „Es war mir schon klar, dass ich mich erst einmal hinten anstellen muss und nicht von heute auf morgen Leute wie Thomas Kleine oder Mergim Mavraj verdränge.“ Zudem verweist Hefele darauf, dass er im Jahr zuvor wegen einer Zehenfraktur und einer Knieverletzung längere Zeit außer Gefecht gesetzt war und erst wieder seinen Rhythmus finden musste.

Die gesunde und realistische Selbsteinschätzung des gebürtigen Pfaffenhofeners führt dazu, dass er zufrieden ist, obwohl er in der Bundesliga bisher nicht zum Einsatz gekommen ist. „Ich habe mich auf vielen Gebieten verbessert. Vor allem die Handlungsschnelligkeit ist enorm gewachsen“, sagt der blonde Hüne, der mit seinen 192 Zentimetern Länge und seinem bulligen Oberkörper den gegnerischen Stürmern Respekt einflößen kann. Zumal Hefele auch weiß, wie man diese Vorzüge einsetzt.

„Wir halten die Klasse“

In den letzten Testspielen in Eltersdorf, gegen St. Pauli und zuletzt in Ansbach bot der Verteidiger jeweils ansprechende Leistungen und überzeugte auch mit insgesamt drei Kopfballtoren. „Da war auch ein bisschen Glück dabei“, bleibt Hefele bescheiden. Dennoch war zu sehen, dass der Verteidiger bei Standardsituationen im gegnerischen Strafraum eine Gefahr darstellen kann.

„Hefe“, wie er in der Mannschaft gerufen wird, weiß um seine Stärken, weiß aber auch, dass er noch viel an sich arbeiten muss. „Jede Übungseinheit mit der Mannschaft bringt mich weiter. Ich versuche aber auch, mich mit Extra-Training zu verbessern“, sagt der ehrgeizige Oberbayer, „schließlich hoffe ich schon, dass ich im Verlauf der Saison zu Einsätzen in der Bundesliga komme.“

Zuzutrauen wäre es dem Abwehrspieler, sollte sich seine Formkurve weiter nach oben entwickeln, auf jeden Fall. Optimismus versprüht Hefele, den der momentane Blick auf die Tabelle nicht aus der Reihe bringt, ohnehin: „Wir haben uns in den vergangenen Wochen zu einem echten Team entwickelt. Ich bin absolut sicher, dass wir den Klassenverbleib in der Bundesliga schaffen werden.“

 

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