Im Fürther Stadtpark locken die großen Kinogefühle

14.8.2017, 21:00 Uhr
Im Fürther Stadtpark  locken die großen Kinogefühle

© Foto: Studiocanal

Jeweils um 20.45 Uhr verwandelt sich die grüne Oase am Stadtparkweiher in eine lauschige Natur-Filmkulisse. Das Menü ist vielversprechend. Es beginnt am Dienstag mit "Wilde Maus". Kultstar Josef Hader begegnet hier als Inbegriff des neurotischen Stadtmenschen: Georg verliert seinen Job als Kritiker bei einem edlen Printmagazin und kann kaum fassen, dass man ausgerechnet ihn vor die Tür setzt. Zumal seine junge Lebensgefährtin dauernd übers Kinderkriegen spricht.

Georg kann so nicht nach Hause. Er versucht, sich im Prater abzulenken und trifft dort einen alten Weggefährten, dem auch gekündigt worden ist. Zusammen versuchen sie, eine ramponierte Achterbahn zum Laufen zu bringen.

Weiter geht es am 16. August mit "Hidden Figure – Unbekannte Heldinnen" — einer Mut machenden, wahren Geschichte aus den Swinging Sixties. Drei Afro-Amerikanerinnen legen bei der NASA den Grundstein für eine der größten Unternehmungen der Raumfahrt-Geschichte. Die Mathematikerinnen lassen sich von keinem Rollenklischee bremsen und berechnen die ideale Umlaufbahn für Astronaut John Glenn. Die erfolgreiche Mission "Friendship 7" sichert den USA die Vorreiterrolle im All — dank starker Frauen. Mit groovigem Soundtrack von Pharrell Williams.

Ein Date mit "Julieta" hat das Publikum am 17. August. Kultregisseur Pedro Almodóvar hat ein wunderbares Melodram geschaffen, bei dem eine komplizierte Mutter-Tochter-Beziehung im Mittelpunkt steht. Nach dem Tod des Ehemanns und Vaters entzweit sich die Beziehung von Julieta und ihrer Tochter, die gleich nach ihrer Volljährigkeit das Elternhaus verlässt und jeglichen Kontakt abbricht. 30 Jahre später macht sich Julieta auf die Suche nach ihrer Tochter.

"Willkommen bei den Hartmanns" heißt es am 18. August. Der Streifen war der Publikumshit des vergangenen Kinojahres. Beim Ehepaar Hartmann kriselt es gewaltig, und Mutter Angelika bringt das Fass zum Überlaufen, als sie Flüchtling Diallo bei sich aufnimmt. Der trifft in seiner neuen Bleibe auf die ziellos studierende Tochter Sophie und den weltmännischen Sohn Philipp, der mit Burnout und Enkel im Gepäck wieder im alten Zuhause Unterschlupf sucht. Der Culture Clash ist vorprogrammiert, aber Diallo ist zum Glück offenherzig und gutmütig angesichts seiner chaotischen Gastfamilie.

Am 19. August flimmert "Mein Blind Date mit dem Leben" über die Stadtpark-Leinwand: Ausgerechnet Kellner will der blinde Saliya werden und macht nach bestandenem Abi eine Ausbildung in einem Luxushotel. Sein Handicap verschweigt er allerdings konsequent: Seit einer Erkrankung als 15-Jähriger hat er nur noch ein Sehvermögen von fünf Prozent. Durch viel Training und die schützende Hilfe seines Kumpels Max gelingt ihm die Charade erstaunlich gut. Doch dann steht plötzlich Laura im Raum, und Saliya verliebt sich Hals über Kopf.

Den "Wunderbaren Garten der Bella Braun" können die Kinogänger am 20. August kennenlernen. Eine märchenhafte Liebeskomödie, die vom Stil an "Die fabelhafte Welt der Amelie" erinnert und das Publikum mitnimmt auf eine Reise in das wahre Leben, in der sich die Bibliothekarin und Kinderbuchautorin Bella Brown ihren eigenen Ängsten stellen muss, um das Leben wirklich zu leben.

Begleitet wird sie auf ihrem Weg von ihrem mürrischen Nachbarn Alfie Stevenson, dem Koch Vernon, der sich mit seinen Zwillingen in ihrer Küche eingenistet hat und dem interessanten Erfinder Billy, der kurz vor einer großen Entdeckung steht.

Eine Begegnung mit "Florence Foster Jenkins" steht am 21. August auf dem Programm. Meryl Streep, ausgezeichnet mit dem Critics’ Choice Movie Award, brilliert in der Rolle als schlechteste Opernsängerin der Welt. Diese sieht das freilich anders und begegnet jeder Kritik mit Sturheit und vor allem mit viel Geld. Niemand hat den Mumm, sie aufzuhalten, auch ihr Ehemann und Manager ist hilflos.

Die Diva will, dass man ihr auf der großen Bühne zujubelt und mietet kurzerhand die Carnegie Hall für ein Konzert. Gute Kritiken kauft sie sich gleich mit dazu und der Gatte versucht verzweifelt, die "wahre" Kritik der New York Post zu verbergen.

Mit Katzenmusik geht es gleich weiter, denn "Bob, der Streuner" kommt am 22. August in den Stadtpark. Ein Feelgood-Movie, das auf wahren Ereignissen beruht und schon als Buch Millionen von Lesern begeistert hat. Der Straßenmusiker James trifft sein tierisches Ebenbild: ein abgemagerter roter Kater liegt verletzt bei ihm vor der Tür. James kämpft mit seiner Drogensucht und hat eigentlich genug damit zu tun, sich selbst über Wasser zu halten. Doch er päppelt das Tier auf, und Bob folgt ihm auch nach seiner Genesung auf Schritt und Tritt. Dank seines neuen tierischen Freundes gelingt es James endlich, sein Leben in die Hand zu nehmen.

"A United Kingdom" ist am 23. August angesagt. Basierend auf wahren Begebenheiten schildert "der Film in mitreißender Art die Liebesgeschichte des botswanischen Thronfolgers Seretse Khama und der Engländerin Ruth Williams.

In Zeiten der Apartheid (1947) setzen sich die beiden mit ihrer Heirat über alle Konventionen hinweg und stoßen auf beiden Seiten der Gesellschaft auf Widerstand. Aus dem Exil gründet Seretse die erste demokratische Partei Botswanas und wird 1962 zum ersten Präsidenten des Landes gewählt. Ein Sieg der Liebe und Demokratie über alle Grenzen der Gesellschaft hinweg.

Am 24. August folgt "La La Land" — ein opulenter Musicalfilm, der federleicht ganz große Gefühle auf die Leinwand bringt und dafür mit mehreren Oscars belohnt wurde. Sängerin Mia und Jazz-Pianist Sebastian treffen sich in L.A.. Beide basteln am künstlerischen Durchbruch. Mia muss kellnern für ihre Miete, und Sebastian nimmt drittklassige Aufträge in Bars und Clubs an, um sich über Wasser zu halten. Die beiden geben sich gegenseitig Kraft und glauben unbeirrbar an ihr Talent und ihre Berufung. Doch halten ihre Gefühle füreinander auch dem Erfolgsdruck stand?

"Lion – der lange Weg nach Hause" steht am 25. August auf dem Programm. Erzählt wird die Geschichte von Saroo, der in einer armen indischen Provinz aufwächst. Durch einen dummen Zufall landet er in einem abgestellten Zug, schläft ein und wacht im fernen Kalkutta wieder auf. Dort kann er sich nicht verständlich machen und landet im Waisenhaus. Jahre später steht Saroo kurz vor dem Eintritt in die Uni von Melbourne, wo er bei Adoptiveltern aufgewachsen ist. Doch die vagen Erinnerungen an seine Kindheit lassen ihn nicht los, und er macht sich per Google Earth auf die Suche nach seinen Wurzeln. War wie La La Land als bester Film für den Oscar nominiert.

Das Schlusslicht markiert am 26. August "Café Society", eine erfrischend leichtfüßige Komödie des Kultregisseurs Woody Allen mit Starbesetzung. Im Hollywood der 30er Jahre versucht der junge Bobby Fuß zu fassen und sich von unten nach ganz oben zu arbeiten. Begleitet wird sein Werdegang von Hollywood nach New York von einer Reihe schöner Frauen, die ihm den Kopf verdrehen und sein Leben entscheidend beeinflussen.

Besonders Vonnie, die Assistentin seines Onkels in Hollywood, geht Bobby nicht mehr aus dem Kopf — und schafft es auch noch Jahre später, sein Leben durcheinander zu wirbeln.

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