Kiefern leiden im Landkreis unter der Trockenheit

28.12.2016, 06:00 Uhr
Kiefern leiden im Landkreis unter der Trockenheit

© Fritz Arnold

Wie Vorsitzender Herbert Hechtel auf der Jahresversammlung der größten Waldbauernorganisation Bayerns berichtete, zwangen die Kiefernschäden mit Schwerpunkt im Landkreis Fürth das ganze Jahr über zu Einschlägen. Somit erhöhte sich auch der Holzabsatz von 43 795 Festmetern im Vorjahr auf rund 50 000 Festmeter. Davon entfielen mit fast 32 000 Festmeter die größte Menge auf die Kiefer, gefolgt von nahezu 11 000 Festmeter Fichte.

Glücklicherweise, so Herbert Hechtel, sei die große Holzernte auf eine gute Nachfrage gestoßen. Als positiv hob er hervor, dass viel Holz von heimischen Sägewerken gekauft werde, so dass schnell reagiert werden könne, etwa wenn besondere Längen verlangt werden. Hechtel appellierte an die Solidarität und den Gemeinschaftsgeist, wenn Stämme über Nachbargrundstücke gerückt werden müssen.

Während die Preise für Stammholz bis Ende März festgeschrieben sind, laufe der Absatz von Sägerestholz und Brennholz wegen der niedrigen Ölpreise unbefriedigend, sagte Geschäftsführer Alexander Rösler. Doch sei es gelungen, Anschlussverträge mit der N-Ergie Nürnberg für Hackschnitzel abzuschließen und auch die Trocknungsgenossenschaften würden viele Hackschnitzel abnehmen.

Die Einnahmen aus dem Holzverkauf bezifferten Rösler und Kassier Friedrich Bauer auf 3,32 Millionen Euro. Die Zahl der Mitglieder stieg auf 4260.

Der Umsatz der FBG-Holzhandel-GmbH, die seit dem vorigen Jahr einen eigenen Holzvollernter im Einsatz hat und deren Hauptaufgabe es nach den Worten von Geschäftsführer Konrad Hauenstein ist, die Mitglieder mit preiswerten Bedarfsartikeln zu versorgen, stieg auf fast 800 000 Euro.

Forstdirektor Friedrich Luger informierte über die Ergebnisse der neuesten Kronenzustandserhebung. Sie bestätigt die Schwächung der Bäume infolge des Trockensommers 2015 und dem erneut zu warmen Sommer 2016. Die Zahl der geschädigten Bäume sei auf 32 Prozent gestiegen. Auch bei den Buchen sei die Belaubung geringer, während es der Eiche entgegen dem Trend deutlich besser gehe.

Zum Thema Borkenkäfer bescheinigte Luger den Waldbauern eine gute Arbeit. 51 Mal mussten Käferbäume nach schriftlicher Aufforderung entfernt werden, das haben auch geklappt.

Luger forderte dazu auf, Biotopbäume stehen zu lassen, „Eine Käseglocke über den Wald zu stülpen“ hält er aber für falsch. Nur wenn Holz etwa in Dachstühlen verbaut wird, werde das beim Wachstum gebundene CO2 gespeichert und gehe nicht wie bei der Verrottung wieder in die Atmosphäre zurück.

Peter Pröbstle vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth wünschte sich für den Wald ein regenreiches 2017. Habe man bisher geglaubt, dass die Kiefern ein Garant für Stabilität gegen Trockenheit und Hitze seien, so wurde man nun eines Besseren belehrt, sagte Pröbstle.

Seine Empfehlung: die Kiefernwälder dünner stellen, damit sich nicht so viele Bäume das wenige Wasser teilen müssen und die Bestände zu unterbauen, damit im Schadensfall keine Kahlflächen entstehen. Gut vorangekommen ist auch der Umbau zu Mischwäldern, doch funktioniert dies nicht ohne Schutzmaßnahmen.

Angesichts steigender Mitgliederzahlen wählten die Mitglieder mit Peter Ziegler aus Deberndorf einen weiteren stellvertretenden Vorsitzenden.

Geschäftsführer Ernst Wachmeier (Hannenbach) wurde nach 25 Jahren Tätigkeit verabschiedet. Wachmeier hatte bei seinem Berufsstart mit der Vermarktung riesiger Mengen von Sturmholz nach „Wiebke“ 1990 eine Mammutaufgabe zu bewältigen.

 

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