Konzept für Busse in Fürth: Kommt jetzt die Grüne Welle?

1.6.2015, 06:00 Uhr
Der Individualverkehr bremst den Omnibus beim Linksabbiegen von der Ludwigsbrücke in die Henri-Dunant-Straße aus. Eine eigene Busspur soll diesem Missstand abhelfen.

© Anestis Aslanidis Der Individualverkehr bremst den Omnibus beim Linksabbiegen von der Ludwigsbrücke in die Henri-Dunant-Straße aus. Eine eigene Busspur soll diesem Missstand abhelfen.

Möglichst zügig sollen nach den Vorstellungen der städtischen Verkehrsplaner vier Baumaßnahmen den Bussen auf die Sprünge helfen. Priorität haben separate Abbiegespuren von der Hans-Vogel-Straße vor dem Großmarkt Selgros nach rechts zur Poppenreuther Brücke und von der Ludwigsbrücke nach links Richtung Rathaus.

Die Rathauskreuzung könnten Busse so noch vor den übrigen Autos erreichen und hier endlich die Grünpfeil-Regelung zum zügigen Abbiegen in den Busbahnhof nutzen. „Bislang standen wir hier immer im Pulk, das kostete wertvolle Minuten“, sagt Klaus Dieregsweiler, Chef des infra-Verkehrsbetriebs.

Weiter soll das Kopfsteinpflaster der Hornschuchpromenade zwischen Zähstraße und Jakobinenstraße durch Asphalt ersetzt und das Abbiegen der Busse von der Schwabacher Straße in die Fichtenstraße durch Wegfall von vier Parkplätzen vor den Berufsschul-Werkstätten erleichtert werden. In Ergänzung der Abbiegespuren wünscht sich Dieregsweiler eine bedarfsgerechte Ampelschaltung vor dem Rathaus.

Die jetzige Grünphase sei zu kurz, um mehrere Busse aus dem Busbahnhof ausfahren zu lassen. Besser als ein starrer Rhythmus sei eine Grünphase, die beim Herannahen eines Busses aktiviert wird. Eine solche Vorrangschaltung gab es bis zum Umzug von Ikea auch an der Kreuzung von Poppenreuther Straße und Hans-Vogel-Straße. Sie müsste nur wieder in Betrieb genommen werden. Noch heuer sollen laut dem infra-Verkehrschef die Abbiege-Erleichterungen realisiert werden.

Grüne Welle im Visier

Langfristig sieht das städtische Konzept ein Optimierung der grünen Welle vor. Eine komplizierte Materie, wie Baureferent Joachim Krauße auf Anfrage der Fürther Nachrichten betont. Denn dabei müssten auch die Belange der übrigen Verkehrsteilnehmer berücksichtigt werden. Für Krauße steht eine Vorrangschaltung für die Feuerwehr im Vordergrund, die, wie berichtet, an der Kapellenstraße eine neue Wache bekommt.

Die Grüne Welle verläuft bislang auf der B 8 zwischen Kapellenstraße, Henri-Dunant-Straße und Königstraße. Weil die Verkehrsbelastung zwischen Kapellenstraße und Poppenreuther Straße jedoch ungleich größer ist, wird über eine Verlagerung nachgedacht. Noch keine Lösung ist bei der Busführung im Bereich Neue Mitte in Sicht. Die ursprünglich angestrebte Optimierung der Ampelschaltung im Zug von Königstraße, Friedrichstraße und Maxstraße wird noch zurückgestellt.

Zur Attraktivitätssteigerung des hoch defizitären Busverkehrs in Fürth soll neben der Beschleunigung auch die Barrierefreiheit sämtlicher rund 300 Bushaltestellen bis 2022 beitragen. Weil es sich um eine Auflage des Gesetzgebers handelt, gibt es dafür Zuschüsse. 100 000 Euro investiert die Kommune allein in die Planung. Jede Bushaltestelle schlägt mit rund 50 000 Euro zu Buche. Der Anfang wurde bereits gemacht.

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