Trotz Unfallserie: Bahn will diesen Übergang nicht umbauen

4.7.2015, 16:00 Uhr
Das Auto einer 32-Jährigen wurde am Mittwochabend nach der Kollision am Bahnübergang in die Wiese geschleudert. Die Frau erlitt schwere Verletzungen.

© News5 / Weier Das Auto einer 32-Jährigen wurde am Mittwochabend nach der Kollision am Bahnübergang in die Wiese geschleudert. Die Frau erlitt schwere Verletzungen.

Erst vergangene Woche waren Experten an der Strecke zwischen Wilhermsdorf und Veitsbronn unterwegs: Vertreter von Bahn, Landratsamt, Gemeinde und Polizei hatten den Abschnitt der Zenngrundbahn und insbesondere die Übergänge unter die Lupe genommen. Diese alle zwei Jahre stattfindende "Bahnverkehrsschau" soll die Verkehrssicherheit verbessern.

Rund 20 Übergänge gibt es zwischen den beiden Zenngrundgemeinden, dazu zählen unter anderem Feldwege für die Landwirtschaft oder Fußgänger. Schranken finden sich nur an drei Stellen. Aus Sicht der Polizei war es am Laubendorfer Kreuzungspunkt, an dem eine Frau am Mittwoch aus bisher unbekannten Gründen mit dem aus Langenzenn kommenden Zug zusammengestoßen war, in den letzten Jahren eher ruhig.

"Menschliches Versagen", sagt der Experte

Unfälle habe es nicht gegeben, sagt Reiner Frömmel, bei der Polizeiinspektion Zirndorf zuständig für Verkehrsfragen. Vor zwei Jahren wurde das Ortsschild weiter nach Süden und damit vor die Gleise versetzt. Dadurch müssen Autofahrer zunächst auf 50 Stundenkilometer abbremsen, anschließend folgt ein Schild, das Tempo 10 vorschreibt.

Die Sicht auf die Gleise sei gut, meint Frömmel. Warum dann aber dennoch, wie nun zuletzt, immer wieder Unfälle passieren? „Menschliches Versagen“, sagt der Experte. Wenn es um die Verbesserung der Verkehrssicherheit an derart neuralgischen Punkten geht, muss der Baulastträger – zuständig für die Straße, die die Gleise kreuzt – bei der Bahn vorstellig werden. In diesem Fall die Stadt Langenzenn.

Die Maßnahmen seien "ausgeschöpft"

Das ist schon vor längerem passiert, wie Karl-Heinz Harlacher, Sachgebietsleiter fürs Verkehrswesen am Landratsamt, weiß. Die Stadt, das habe man erst jüngst vereinbart, soll nun erneut bei der Bahn nachhaken, „was aus dem Antrag geworden ist“. Der Laubendorfer Übergang gehört seiner Einschätzung nach zu denjenigen im Landkreis, „die auffällig sind“.

Was Markierung und Beschilderung angeht, seien die Maßnahmen jedoch „ausgeschöpft“. Um die Sicherheit zu verbessern, würden nur noch „bauliche Maßnahmen“ helfen, das heißt, ein Lichtsignal und/oder eine Schranke. Im Langenzenner Rathaus spricht man mit Blick auf die Situation in Laubendorf „von einer unguten Situation“; eine Lösung zu finden, sei aber Sache der Bahn.

Schranken stellten indes „keine absolute Sicherheit dar“, sagte ein Bahnsprecher am Donnerstag auf FN-Nachfrage. Zudem gebe es entlang der Zenngrundbahn „aktuell keine Pläne“, Übergänge umzubauen.

14 Kommentare