Markus Nondorf ist Künstler des Monats

18.8.2015, 22:15 Uhr
Markus Nondorf ist Künstler des Monats

© Giulia Iannicelli

Den Kulturförderpreis der Stadt durfte Markus Nondorf 2008 entgegen nehmen, da war das TKKG seit rund zehn Jahren auf theatralischer Sendung und auf Wanderschaft zu stets verschiedenen Spielstätten in der Stadt. Nun kommen die Schulterklopfer auch von jenseits der Stadtgrenze: Am Montag wurde bekannt, dass der künstlerische Leiter des TKKG, Regisseur, Autor und Schauspieler der „Künstler des Monats“ August der Metropolregion Nürnberg ist.

Um die kreative Potenz der Metropolregion öffentlich sichtbar zu machen, wird seit Mai 2010 jeden Monat ein Künstler der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Idee für die Vorstellung stammt aus dem Forum Kultur. Bereits im Mai standen Fürther Künstler im Fokus, das malende und Skulpturen schaffende Ehepaar Atsuko und Kunihiko Kato

Nun also Nondorf. „Aktualität und dramatische Frische“ sagt die Jury dem 55-jährigen Fürther nach. Ihm gelinge es, Jahr für Jahr ein Kunstwerk im doppelten Sinn auf die Beine zu stellen: Realisierung von Schauspiel, Aufführungsort und technischer Minimalanforderung. Vielleicht sei es „genau jener Reiz, der die Zuschauer lockt und dem Konzept von Markus Nondorf Recht gibt. Es muss nicht alles bis ins letzte Detail perfektionistisch sein“.

Für ihn hätten „Spielfreude, Spielwitz und Finesse des schauspielerischen Experiments“ mehr Gewicht als das „gehobene Ambiente einer öffentlich subventionierten Bühne“, heißt es weiter. Nondorf lebe „für seine Vision und opfert sich für den Kampf auf, seine ihm eigene Freiheit und Unabhängigkeit beibehalten zu können“. Durch seinen Stil präge er die Theaterarbeit der Künstlerszene der Metropolregion auf individuelle und unverkennbare Weise mit.

Markus Nondorf ist Künstler des Monats

© Foto: Tim Händel

Rund 40 Produktionen. zum überwiegenden Großteil Klassiker, hat Nondorf, der in der Hermann-Löns-Straße groß wurde, das Schliemann-Gymnasium besuchte und sein Schauspiel-Handwerk unter anderem in Wien erlernte, mit dem TKKG gestemmt. Sein künstlerischer Weg führte über das Theater im Altstadthof in Nürnberg ins Volkstheater in der Fürther Karolinenstraße, dessen Mitbegründer er war, und Mitte der 90er Jahre in die Kofferfabrik; dort betreute er gemeinsam mit Brigitte Döring die Theatersparte und zog anschließend mit der Gründung des TKKG von Spielort zu Spielort — der Kirchenplatz von St. Michael („Faust I“) war ebenso ein TKKG-Tatort wie der Logensaal in der Dambacher Straße, ein Fitnessstudio in Poppenreuth („Maria Stuart“) oder das BiKuL in der Kapellenstraße.

Gegen Sesshaftigkeit hätte Nondorf, der sich von der Anerkennung seitens der Metropolregion überrascht zeigte („Die haben halt einen gebraucht...“), aber nach wie vor nichts. Der linke Flügel des Fürther Hauptbahnhofs schwebt ihm vor für ein europäisches Theater mit Schauspielerin verschiedener Nationen.

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