Naturschutz: Hainberg bekommt Korridore für seltene Arten

16.2.2016, 11:00 Uhr
Naturschutz: Hainberg bekommt Korridore für seltene Arten

© Foto: Athina Tsimplostefanaki

Zwei Wochen lang leisten die Teilnehmer einen Beitrag, um dort beispielsweise alten Waldweiden zu neuem Glanz zu verhelfen. Die rund 195 Hektar große, ehemals militärisch genutzte Fläche gehört zum Nationalen Naturerbe und ist 2010 vom Bund ins Eigentum der gemeinnützigen Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), der DBU Naturerbe GmbH, übergegangen.

„Während der jahrzehntelangen militärischen Nutzung haben sich hier wertvolle Lebensräume entwickelt. Wir freuen uns, dass uns die Teilnehmer des Bergwaldprojektes einmal im Jahr helfen, diesen wertvollen Naturraum zu schützen“, sagt Revierleiter Jens-Eckhard Meyer vom Bundesforstbetrieb Reußenberg.

Dieses Mal stehen die alten Hainberger Hutewälder im Fokus. Schon im Januar hatten Waldarbeiter begonnen, rund 20 Lastwagen Laub- und Nadelholz aus den zugewucherten „Waldweiden“ zu entnehmen.

In diesen lichtdurchfluteten Hutewäldern wuchsen im Mittelalter vorzugsweise großkronige Eichen, die im Herbst ihre nährstoffreichen Früchte zu Boden warfen – ein ideales Futter beispielsweise für Schweine. Heute sind Waldweiden sehr selten geworden. Die DBU-Tochter möchte in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde des Landkreises Fürth dieses prägende Landschaftsbild am Hainberg wieder zum Leben erwecken.

Die Bergwaldprojekt-Teilnehmer öffnen in Handarbeit alte Wanderkorridore seltener Arten, die durch die Amerikanische Traubenkirsche schrittweise verschlossen wurden. „Die alten Waldweiden und die naturschutzfachlich wertvollen Offenlandbereiche finden so wieder ihre wichtige Verbindung“, erklärt Meyer. Arbeit, die sich lohnt: So werden zwei wichtige Lebensräume für seltene, lichtbedürftige Tier- und Pflanzenarten wieder verknüpft.

Mit Exkursion

Unter fachkundiger Leitung der Projektförster Sebastian Hiekisch und Christoph Wehner vom Bergwaldprojekt ist neben der praktischen Arbeit auch ein Exkursionsnachmittag vorgesehen, um die vielfältigen Aspekte des Projektgebietes und dessen Bedeutung für den Menschen näher zu beleuchten.

„Das Bergwaldprojekt bringt mit seinen Einsatzwochen allein in Deutschland jedes Jahr über 2000 Menschen in die Natur. 2016 finden 95 Projektwochen an 47 verschiedenen Standorten in ganz Deutschland statt“, berichtet Wehner. Insgesamt sieben Projektwochen finden in diesem Jahr auf DBU-Naturerbeflächen statt. Ziel der Arbeitseinsätze ist es, die vielfältigen Funktionen einzelner Ökosysteme zu erhalten, den Teilnehmern die Bedeutung und die Gefährdung der natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen und eine breite Öffentlichkeit zu einem naturverträglichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu bewegen.

 

www.bergwaldprojekt.de und www.dbu.de/naturerbe

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