Neue Boulderhalle in Zirndorf eröffnet bald

11.12.2015, 14:00 Uhr
Neue Boulderhalle in Zirndorf eröffnet bald

© Fotos: Armin Leberzammer

Die Zahlen sind beeindruckend: 2000 Holzbalken – genug für mindestens zehn Dachstühle – haben die österreichischen Spezialisten für die Unterkonstruktion verbaut, 3500 Haltegriffe warten noch darauf, in die Wände mit einer Gesamtfläche von 900 Quadratmetern verschraubt zu werden. Zum „soft opening“ ab dem 20. Dezember sollen dann über 200 Kletterrouten verschiedenster Schwierigkeitsgrade zur Verfügung stehen.

Bouldern ist in der Kletterszene schon lange kein neuer Trend mehr. Früher hangelte man sich wenige Meter über dem Boden an den Naturfelsen der Fränkischen Schweiz am Gestein entlang, später folgten überdachte Einrichtungen in den Großstädten.

Neue Boulderhalle in Zirndorf eröffnet bald

© Grüner

Ein deutschsprachiger Begriff für Bouldern hat sich nicht etabliert. Am ehesten könnte man noch von Freiklettern sprechen, denn die Sportler verzichten auf Sicherungen durch Seile und Gurte. Trotzdem – oder gerade deshalb – richte sich die neue Halle in Zirndorf mit ihrem Angebot an alle Altersklassen, so die Betreiber bei der Vorstellung ihrer Anlage in der ehemaligen Spielwarenfabrik Seidel. Denn wer „abstürzt“, sprich: sich nicht mehr an der Wand halten kann, fällt zum einen nicht sonderlich tief (die rau beschichteten Routen sind nur wenige Meter hoch). Zum andern landen die Boulderer flauschig-weich auf dicken Gummimatten.

Die Konkurrenz der beiden auf dem Freizeitmarkt der Region eingeführten Boulderhallen in Nürnberg schreckt die vier Betreiber in Zirndorf nicht. „Gerade hier im Westen des Großraums verträgt es schon noch eine Halle“, glaubt Johannes Müller, der gemeinsam mit Torsten Hans das alltägliche Geschäft führen wird. Mit im Boot sind noch Andreas Winterling und Heinz Gores – allesamt begeisterte Kletterer, die sich seit vielen Jahren kennen.

Über die Investition von rund einer halben Million Euro freuten sich bei der Besichtigung der Noch-Baustelle auch Bürgermeister Thomas Zwingel und Landrat Matthias Dießl. Mit der Halle werde ein Stück Alpen in den Landkreis gebracht, meint Dießl. „Wir waren lange auf der Suche nach einer geeigneten Immobilie“, berichtete Johannes Müller, der die Kooperationsbereitschaft der örtlichen Behörden bei Stadt und Kreis lobte. Letztlich sei das Gebäude ein Glücksfall, weil viel Tageslicht das Innere erhellt.

Ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Boulderhallen in der Umgebung sieht er darüber hinaus in dem Café, das im Obergeschoss „professionell“ betrieben wird, weil es ein breites Angebot mit mehr als nur Snacks aufweise. Im kommenden Sommer sollen auch noch die Außenanlagen hergerichtet werden. Wer am Steinweg künftig Kraft und Koordinationsfähigkeit austesten möchte, wird unter unterschiedlichen Eintrittspreispaketen wählen können: Von der Einzel- über Zehner-, Monats- und Dauerkarte oder speziellen Familientickets. Dies soll ähnlich gehandhabt werden wie bei Preismodellen, die aus Fitnessstudios bekannt sind.

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