Noch kein Baubeginn für «Wohnpark Rednitzaue“ in Sicht
6.9.2006, 00:00 Uhrwie berichtet - 20 Millionen Euro und begründet damit zugleich einen rigorosen Sparkurs. Bereits seit 2002 wird das Bier durch eine im Rednitzgrund verlegte Pipeline zum neuen Abfüllbetrieb im Logistikzentrum gepumpt. Die Freude der Stadt über den Neubau ist allerdings richtiggehend geteilt: Denn mitten durch das neue Sudhaus verläuft die Stadtgrenze, und nach einer Vereinbarung zwischen den ehemaligen Stadtoberhäuptern Wilhelm Wenning (Fürth) und Ludwig Scholz (Nürnberg, beide CSU) werden sich die Nachbarstädte künftig die Gewerbesteuer teilen, weiß Tucher-Sprecher Fred Höfler auf Nachfrage der FN.
Gedanken macht man sich im Fürther Bauamt aber weniger über die Steuereinnahmen, sondern über die Zukunft des Brauereigeländes. Seit einem Jahr bereits gibt es nämlich einen neuen Bebauungsplan, der das ehemalige Gewerbegebiet zum Wohngebiet umfunktioniert. Doch vom Investor, dem früheren Brauereichef Jannik Inselkammer, höre man nichts mehr, sagt Stadtplaner Peter Liebers. «Kein Grund zur Sorge“, meint der Münchner Geschäftsmann allerdings gegenüber den FN. Man habe das Projekt «Wohnpark Rednitzaue“ weder abgeschrieben, noch auf Eis gelegt. Man könne es nur nicht in Angriff nehmen, bevor die Brauerei das Feld geräumt habe.
Auch dass seine Inka-Immobiliengesellschaft erst die Vermarktung des nahen Darby-Areals abwarten will, wie es im Bauamt vermutet wird, weist Inselkammer zurück. Die Projekte seien zu unterschiedlich, als dass sie einander den Wind aus den Segeln nehmen könnten. Die Pläne zur Bebauung des alten Brauereigeländes sind zudem bereits ausgereift.
Das unter Denkmalschutz stehende Sudhaus beleibt auf jeden Fall erhalten. Es bietet sich für eine gastronomische und kulturelle Nutzung an. Entlang der Schwabacher Straße sollen vier- bis fünfgeschossige Wohnhäuser die Lücke in der Gebäudereihe schließen und zugleich die dahinter angeordneten niedrigeren Häuser vom Verkehrslärm abschirmen. Die Gebäudehöhe soll zur Dambacher Straße hin abnehmen.
Platz für Kinder
Damit für den Nachwuchs der hier einmal vorgesehenen 400 Familien ein Kindergarten errichtet werden kann, überlässt die Stadt dem Investor ein im Süden angrenzendes Grundstück. Außerdem ist an der Dambacher Straße die Anlage eines neuen Spielplatzes vorgesehen. Knapp 700 000 Euro muss der Investor für die gesamte Infrastruktur an die Kommune bezahlen.
Dass es auch nach der jüngsten Ausweisung neuer Baugebiete noch Nachfrage nach innerstädtischen Geschosswohnungen gibt, steht für Stadtplaner Liebers außer Frage. Das garantiere schon das im Vergleich zu den Nachbarstädten günstige Fürther Mietpreisniveau. Vorausgesetzt, die neuen Wohnungen werden nicht zu teuer angeboten, könnten sie problemlos mit Leben erfüllt werden.